Vierte Gruppe geht in den Wald

KRÖV. Der Kindergarten Kröv platzt aus allen Nähten. Eine zusätzliche Gruppe muss daher eingerichtet werden. Das Besondere: Die Kinder werden in der gemeindeeigenen Jagdhütte untergebracht. Diese neue Waldgruppe wird aus pädagogischer Sicht befürwortet.

75 Kinder kann der Kindergarten Kröv maximal aufnehmen. Zurzeit ist dort Platz genug, denn nur 62 Jungen und Mädchen sind aktuell angemeldet. Doch bis Ende des Jahres wächst die Zahl auf über 75, und im Lauf des kommenden Jahres werden 86 Kinder einen Platz beanspruchen. Wohin mit den vielen Kindern? "Waldkinder" gelten als robust und fit

In Kröv will man nun aus der Not eine Tugend machen. Geplant ist die Bildung einer Waldgruppe. Die "Waldkinder" werden in einer gemeindeeigenen Jagdhütte untergebracht, die kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Vormittags halten sich die Kinder im Wald auf, nachmittags in der beheizten Hütte. Kindergartenleiterin Monika Hamacher-Löwen: "Sinn einer solchen Waldgruppe ist, dass die Kinder möglichst oft draußen in der Natur sind." Erzieher, Pädagogen und Wissenschaftler befürworten solche Waldgruppen. Kinder aus Waldkindergärten seien robust und äußert fit in Sachen Natur und Sozialverhalten. In der Region gibt es solche Projekte bereits in Niederöfflingen und in Wiltingen. In beiden haben Erzieherinnen, Eltern und Kinder sehr gute Erfahrungen gemacht. Gespräche zwischen der Kindergartenleitung Kröv, der Kita GmbH als Träger, dem Jugendamt und der Elternvertretung hat es bereits gegeben. Einhelliger Tenor: Das ist eine gute Sache. Vergangene Woche hat auch der Gemeinderat darüber beraten. Bei nur einer Gegenstimme hat der Rat der Einrichtung einer solchen zusätzlichen Gruppe zugestimmt. Ratsmitglied Eugen Klein: "Die Kinder lernen dort sehr viel. So etwas muss man unterstützen." Klein lobt ferner das besondere Engagement der Erzieherinnen. Das sei nicht selbstverständlich. Karl Müllers pflichtet bei: "Das ist für die Kinder ein idealer Ausgleich. Sie können die Natur kennen lernen." Auch VG Chef Otto Maria Bastgen ist dafür. Bastgen: "Das ist aus finanzieller und pädagogischer Sicht die beste Lösung." Allein Ratsmitglied Karl-Heinz Lehnert stimmte gegen die Einrichtung einer Waldgruppe in der Jagdhütte. Er bemängelte unzureichende Hygiene und nicht ausreichende Sicherheit. Lehnert: "Ich würde meine Kinder nicht da oben hinschicken." Während die räumlichen und personellen Voraussetzungen geschaffen sind, ist allein noch unklar, wer den Transport der Kinder vom Dorfkindergarten zur Jagdhütte finanziert. VG- Chef Otto Maria Bastgen ist aber zuversichtlich, dass man hierfür im Gespräch mit der Kreisverwaltung eine Lösung finden wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort