Vom Kuhstall in die Schule

MANDERSCHEID. (tas) Dass die Milch nicht aus der Tüte kommt, hörten die Kinder der vierten Klasse der Grundschule Manderscheid von einem Experten in Sachen Kühe. Jürgen Krämer, ausgebildeter Landwirt des Kapellenhofs in Manderscheid, erzählte den Kindern von seiner Arbeit als Bauer und den Produkten, die er herstellt.

Im Auftrag der Landjugend Rheinland-Nassau und der Landjugend des Kreises Bernkastel-Wittlich soll den Kleinen der Landwirt und seine Arbeit näher gebracht werden. Der Vortrag von Jürgen Krämer ist persönlich motiviert. Im Rahmen der Feriengastbetreuung auf dem Kapellenhof fragte ein Kind aus der Stadt ernsthaft nach der "lila Kuh". "Zu Hause sehe ich, was an Kenntnissen bei den Kindern fehlt", sagt der junge Landwirt. Dass es auf dem Land noch nicht so viel Erklärungsbedarf wie in Städten gibt, ergibt sich aus der Nähe zum Agrarland. Viele Kinder der Grundschule Manderscheid haben über ihre Eltern persönlichen Kontakt mit der Landwirtschaft. "Es ist wichtig, dass der Bauer nicht als dumm und stinkend abgestempelt wird", erklärt Jürgen Krämer, denn dieses Bild entspreche nicht der Wahrheit. Gesellschaftlich hat der Begriff Landwirt auch einen besseren Stellenwert als der des Bauern. Mit der Frage, wie sie sich einen Bauern, die zentrale Figur des Bauernhofs, vorstellen, verbanden die Kinder zuerst schmutzige Kleidung, Gestank und gelbe Gummistiefel. Bei dem Bild der Milka-Kuh wussten allerdings alle Schüler sofort, dass diese Kuh nicht echt ist. Unterstützt wird die Aktion von der CMA, der Centralen Marketing Agentur. Jeder Landwirt zahlt einen Beitrag an die CMA, die versucht, das Bild der Landwirtschaft in der Öffentlichkeit gut zu repräsentieren. Belohnt wurden die Kinder für ihre Mitarbeit mit einem Hausaufgabenheft, worin ihnen spielerisch Natur und Landwirtschaft näher gebracht werden soll.

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