Vom Schiff in den Weinberg

BERNKASTEL-KUES. Jutta Blatzheim-Roegler steht im Wahlkreis 202 als Direktkandidatin für den Bundestag von Bündnis 90/Die Grünen zur Wahl. Der TV hat sie einen Tag lang im Wahlkampf begleitet.

"Soll ich Ihnen meine Elefanten-Sammlung zeigen?", fragt Jutta Blatzheim-Roegler. Sie steht in ihrem Wohnzimmer in Andel. Zeit für einen Kaffee und ein paar Erinnerungen ist noch, bevor der Wahlkampf-Tag beginnt. Die meisten der Elefanten stehen in einer Vitrine im Arbeitszimmer. Ernste Elefanten, aus Marmor geschnitzt, und lustige Elefanten, bunt bemalt. Ein paar haben sich auf dem Schreibtisch ausgebreitet, dazwischen steht ein Laptop. Doch, Ende der Exoten-Besichtigung, der Wahlkampf ruft. Am Moselufer in Bernkastel-Kues trifft Blatzheim-Roegler ihre Parteikollegen von Bündnis 90/Die Grünen. Der Besuch der Parteivorsitzenden und Bundestags-Abgeordneten Claudia Roth und der Bundestags-Abgeordneten Ulrike Höfken steht an. Jutta Blatzheim-Roegler steht hinter dem Werbestand, den ihre Kollegen aufgebaut haben, und schiebt Broschüren mit dem Wahlprogramm, Flugblätter und Werbegeschenke hin und her. Kondompäckchen mit der Aufschrift "Guido verhüten" gibt es, Feuerzeuge und für Kinder Ballons, Windräder und grüne Gummiarmbänder. Zwei Frauen liegen sich in den Armen: Claudia Roth und Jutta Blatzheim-Roegler. Die beiden kennen sich aus gemeinsamer Zeit in den 80er-Jahren in Bonn. Den Besuch führt Blatzheim-Roegler auf ein Mosel-Schiff, zur Rundfahrt und Diskussion. Haupt-Themen sind die Erweiterung des Flughafens Hahn und der Hochmosel-Übergang. Christiane Schenk, Sprecherin der Bürgerinitiative Nachtflug, überreicht Blatzheim-Roegler einen "Klagebaustein", die Urkunde über eine Spende für die Bürgerinitiative. Claudia Roth verabschiedet sich, und Jutta Blatzheim-Roegler und Ulrike Höfken setzen ihre Tour fort. Mit dem Tross vom Stand geht es in den Regionalprodukte-Laden in Bernkastel-Kues. Dort probiert man Wein und schaut sich in dem Laden um, in dem Artikel wie Senf mit Weingeschmack und kunsthandwerkliche Produkte in den Regalen stehen. Die nächste Station ist die Firma Anton Holzbau in Morbach-Bischofsdhron. Der Familienbetrieb stellt Holzhäuser her - und hat dafür den Umweltpreis des Landes bekommen. Blatzheim-Roegler und Höfken gehen durch die Produktion und lassen sich von Bärbel Anton erklären, wie die Häuser gebaut werden. Zum Abschluss das Tages muss die Kandidatin hoch über die Mosel: Der Winzer Johannes Schmitz aus Ürzig führt Blatzheim-Roegler und Höfken in seinen Weinberg. Dort schenkt er ein Glas Wein aus - und zeigt die Stelle, an der der "Hochmosel-Übergang" das Tal durchqueren soll. Er hoffe, dass es nie dazu kommen werde, sagt der Winzer. Die Zustimmung der Kandidatinnen ist ihm sicher. Vom Weinberg zurück nach Andel fährt Jutta Blatzheim-Rögler in ihrem zitronengelben Auto, begleitet von - man ahnt es - einem munter am Spiegel wackelnden Elefanten.

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