Von Elefanten und Büchern umgeben

Jutta Blatzheim-Roegler möchte am 27. März in den Landtag einziehen. Der TV hat sie in ihrem Haus besucht, von dem sie einen tollen Blick auf die Mosel hat. In Stresssituationen genießt sie das besonders.

 Jutta Blatzheim-Roegler vor einer Bilderwand, auf der auch ihr Lieblingstier, der Elefant, zu sehen ist. TV-Foto: Klaus Kimmling

Jutta Blatzheim-Roegler vor einer Bilderwand, auf der auch ihr Lieblingstier, der Elefant, zu sehen ist. TV-Foto: Klaus Kimmling

Andel. Das Erste, was beim Betreten des Grundstücks von Jutta Blatzheim-Roegler ins Auge fällt, ist der steinerne Elefant im Vorgarten. Wer nichts von der Grünen-Politikerin aus dem Bernkastel-Kueser Stadtteil Andel weiß, ahnt da noch nicht, dass ihn im Haus überall Elefanten erwarten.

Der zweite Blickfang: Auf dem Tisch im Esszimmer liegen zwei Tageszeitungen: der Trierische Volksfreund und die taz. "Das sind meine zwei Pole", sagt die 54-Jährige.

Dritter Blickfang: Vom Balkon und von der Terrasse des Hauses geht der Blick über die Mosel nach Bernkastel-Kues und zur Burg Landshut. Einer der schönsten Teile des Moseltals liegt Blatzheim-Roegler quasi zu Füßen. "Wenn ich gestresst bin, schaue ich auf das fließende Wasser. Das beruhigt und erdet mich", erzählt sie.

Ihre Wurzeln haben sie und ihr Ehemann Detlev in Bonn. Ihre Heimat ist aber seit 1978 Andel, wo sie zuerst zur Miete wohnten und dann ein Haus bauten. Bonn, damals Bundeshauptstadt, hat sie aber geprägt. Ihr Vater, ein Jurist, arbeitete als Ministerialrat im Forschungsministerium, ihre Mutter in der amerikanischen Botschaft. "Ich lebte in einer politisch sehr interessierten Familie", erzählt sie. Viele Leute seien bei ihren Eltern zu Gast gewesen. Blatzheim-Roegler: "Es gab bei uns lebendige politische Diskussionen."

Als sie sechs Jahre alt war, nahm sie ihr Vater mit nach Köln, wo sie den damaligen amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy sah. "Das war spannend und prägend", erinnert sie sich.

Blatzheim-Roegler hat Germanistik und Politologie studiert. Priorität in ihrem Leben hatte aber lange Jahre etwas anderes: die vier Kinder, die mittlerweile alle erwachsen sind. "Kinder ins Leben zu begleiten ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe", sagt sie. "Wir haben den Wald vor der Tür, die Kinder konnten viel draußen sein. Ich bin froh, dass sie so aufgewachsen sind. Sie lieben ihre Heimat", führt sie aus. Die Politik sei in den Jahren, als sie sich um die Kinder kümmerte, ein Ausgleich gewesen.

Beruflich ist sie trotzdem noch ihren Weg gegangen. Seit 1989 arbeitet sie als Managementassistentin und Fortbildungsreferentin in einer Unternehmensberatung, die in der Sozialwirtschaft tätig ist.

Irgendwann in ihrem Leben entdeckte Blatzheim-Roegler die Liebe zu Elefanten. Im Haus sind sie überall anzutreffen. Alleine in einer Vitrine in ihrem Arbeitszimmer stehen mehr als 200 Miniaturen.

Auch in weiteren Räumen sind sie überall zu finden, unter anderem als Bilder. Blatzheim-Roeglers Liebe zu den großen Tieren sprach sich schnell herum. "Ich habe kaum einen gekauft, die meisten sind Geschenke", sagt sie. Und warum sind ihr die Tiere so nah? Blatzheim-Roegler: "Elefanten verkörpern Weisheit."

Wer sich in der Wohnung umschaut, sieht auch überall Bücher. Blatzheim-Roegler liest viel: am liebsten Romane. Zu ihren Lieblingsautoren gehören Thomas Mann und T. C. Boyle. Seit 1992 trifft sie sich alle sechs Wochen mit acht Frauen zum Literaturkreis. Dann wird jeweils über ein Buch gesprochen, auf das sich die Teilnehmerinnen vorher in demokratischer Abstimmung geeinigt haben. "Das ist eine spannende Sache. Jeder liest aus einem anderen Blickwinkel. So kommen ganz unterschiedliche Sichtweisen zusammen", erzählt Blatzheim-Roegler.

Noch etwas liegt ihr am Herzen: die Arbeit in der Dorfgemeinschaft Andel, einem Heimatverein. "Ich bin stolz darauf, Vorsitzende dieser Gemeinschaft zu sein", sagt sie.

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