Trittenheim. Heute ist es auf den Tag 60 Jahre her, dass sich Klara und Alfred Reis aus Trittenheim das Ja-Wort gaben. Nach der standesamtlichen Hochzeit im damaligen Amt in Klüsserath heirateten sie am 15. September in St. Paulin in Trier kirchlich. Zur standesamtlichen Hochzeit fuhren sie per Fahrrad in den Nachbarort. Seine Schwiegermutter sei bei ihm auf dem Rad mitgefahren, erinnert sich Alfred Reis.
Kennengelernt haben sich die Trittenheimerin und der Rioler in der Moselbahn, mit der sie beide damals täglich zu ihren Arbeitsstellen nach Trier fuhren. Klara Reis (80) ist gelernte Modistin und arbeitete nach ihrer dreijährigen Ausbildung in Piesport als Hutmacherin in Trier. Der 81-jährige Alfred Reis, ursprünglich Gärtner, war 20 Jahre als Verputzer, Maurer und Fliesenleger tätig sowie zuletzt als Berufsfeuerwehrmann und Betriebssanitäter bei Michelin in Trier. Als er mit 63 Jahren in Rente ging, legte er die Hände nicht in den Schoß. Nur zwei Jahre später veranlasste ihn das 1993er Moselhochwasser, das Wohnhaus der Familie - das frühere Elternhaus seiner Frau - anzubauen. Das Hochwasser habe 1,40 Meter hoch in ihrer damaligen Erdgeschosswohnung gestanden, erinnert sich das Ehepaar, das seither die erste Etage des Hauses bewohnt.
Ihre diamantene Hochzeit will das Paar, das drei Kinder, fünf Enkel und drei Urenkel hat, erst in einigen Wochen im Kreis der Familie feiern. Vorher gönnen sich die beiden eine gemeinsame Diamant-Hochzeitsreise an den Gardasee. urs