Wachs in seinen Händen

Der ortsansässige Wachszieher Michael Moll hat bei der Neuentwicklung eines Naturwachses aus Rapsöl mitgeholfen. In Lava-Töpfchen und beim Gießen von Figuren setzt er das Wachs aus dem nachwachsenden Rohstoff ein.

 In seiner Werkstatt probiert Michael Moll immer wieder neue Figuren und Wachse aus. Momentan arbeitet er mit einem Rapsölwachs, dass er selbst mitentwickelt hat. TV-Foto: Christina Bents

In seiner Werkstatt probiert Michael Moll immer wieder neue Figuren und Wachse aus. Momentan arbeitet er mit einem Rapsölwachs, dass er selbst mitentwickelt hat. TV-Foto: Christina Bents

Manderscheid. Eisbären, Zähne und historische Skulpturen stehen zwischen vielen anderen Motiven in der Kerzenmanufaktur von Michael Moll. Seit dem Frühjahr hat er sie im Programm, und sie sind etwas ganz Besonderes, denn sie sind aus Rapsölwachs. Im Herbst 2007 hat Michael Moll mit einer Firma in Köln Kontakt aufgenommen, die mit der Entwicklung dieses Wachses begonnen hat. "Wir sind immer auf der Suche nach neuen natürlichen Materialien, denn die Parafine, aus denen sehr viele Kerzenwachse hergestellt werden, haben einen sehr schlechten Ruf, weil sie ein Erdölprodukt sind", erklärt Michael Moll.Da die Entwicklung des Wachses noch nicht abgeschlossen war, hat der Wachszieher aus Manderscheid immer wieder Proben zugeschickt bekommen, mit ihnen gearbeitet und seine Erfahrungen und Verbesserungsvorschläge an die Firma Throm in Köln weitergegeben. "Es war zeitweise ein sehr intensiver Kontakt", erinnert sich Moll.Das Wachs, das aus Rapsöl gewonnen wird, ist besonders zum Gießen von Figuren und Skulpturen geeignet. Auch die Lavatöpfe, die in Manderscheid gerne gekauft werden, füllt Michael Moll mit diesem Wachs. "Die Elfenbeinfarbe ist etwas ganz Besonderes, für Skulpturen, Zahnformen oder einen Eisbären ist es ideal." Zum Ziehen und Pressen von Kerzen ist es nicht geeignet, denn das Rapsölwachs klebt nicht. Momentan ist Michael Moll dabei auszuprobieren, ob und wie man das Wachs mit anderen vermischen kann, damit man immer mehr auf Parafine und Stearine verzichten kann. "Wir fertigen viele kreative Kleinserien, da ist das Material sehr wichtig und wir legen Wert darauf, ökologisch zu arbeiten, haben unseren Betrieb auch schon auf einem Ökoaudit (Untersuchung eines Betriebs nach Umweltgesichtpunkten) zertifizieren lassen", berichtet Michael Moll.In der Massenproduktion von Kerzen geht der Trend immer mehr in die Richtung, Naturwachse zu verarbeiten. "Solche Materialien, wie Bienenwachse oder Rapsölwachse, haben Zukunft, die Maschinenhersteller für die Kerzenproduktion stellen sich bereits darauf ein", stellt der der Wachszieher fest.

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