Wie im Himmel

ZELTINGEN-RACHTIG. Mit einem festlichen Neujahrskonzert am 1. Januar; 17 Uhr in der Rachtiger Pfarrkirche, beendet der Rachtiger Orgel-Förderverein seine Arbeit. Es ist ein symbolisches Dankeschön an die unzähligen Orgelfreunde, die auf vielerlei Art den Umbau und die Erweiterung der Orgel ermöglicht haben.

Zehn Jahre lang hat der Orgelförderverein St. Marien Rachtig unter Vorsitz von Egon Kappes sich unermüdlich für die Realisierung des Orgelprojektes eingesetzt. (der TV berichtete mehrfach). "Der Orgelförderverein kann der Pfarrgemeinde eine Orgel im Wert von rund 360 000 Euro präsentieren", sagt Egon Kappes. Die König-Weimbs-Orgel, die am 6. März dieses Jahres feierlich eingeweiht wurde, ist damit im Wesentlichen bezahlt. Nur für die Empore stehe noch einiges offen, sagt Kappes. Der Orgelförderverein St. Marien Rachtig, der sich im Juni 1995 zum "Zwecke der Förderung des Umbaus und der Erweiterung der Orgel der St.-Marienkirche" gründete, hat damit seine Aufgabe erfüllt und gibt seinen Förderauftrag an die Pfarrrei zurück. Parallel dazu wendet sich ein neuer Verein "der Pflege der Kultur, des Brauchtums und der Kirchenmusik" zu. Nach 20-jähriger grundlegender Erneuerung der Rachtiger Pfarrkirche im Äußeren und Inneren stand als letzte Maßnahme und krönender Abschluss die Erneuerung der historischen Balthasar-König-Orgel durch die Firma Orgelbau Weimbs aus Hellenthal an. "Ich war immer schon Orgelfan und gleich Feuer und Flamme", sagt Egon Kappes, Verwaltungratsmitglied und erster Vorsitzender des gegründeten Vereins. Kappes, der aus einer musikbegeisterten Rachtiger Familie stammt, lauschte schon als zwölfjähriger Messdiener in der kirchenmusikalischen Andachtsstunde fasziniert dem mächtigen Klang von Orgel und Bläsern. "Da fühlte ich mich wie im Himmel", erzählt er gerne. So war es für Initiator Kappes Ehrensache, für die finanzielle Sicherung des Orgelprojektes mit allen Kräften zu arbeiten. Es galt, die anfängliche allgemeine Begeisterung zu halten - und das zehn Jahre lang. So ist das Projekt ein mächtiges Gemeinschaftswerk, getragen von einer großen "Helfer"-Gemeinschaft aus vielen Privatleuten, Gruppen und Vereinen, Förderern, Spendern, Sponsoren und aktiven Mitgliedern, die sich tat- und finanzkräftig für die Orgel engagiert haben. Und mit Egon Kappes an der Spitze wurde aus jeder Gelegenheit ein Fest für die neue "Königin". Ein langer, nicht immer leichter Weg

Es war ein langer, nicht immer leichter Weg. "Aber ich war nicht ängstlich, Dinge durchzusetzen, auch wenn oftmals geknurrt wurde", hebt Kappes die nötige Beharrlichkeit hervor, ohne die das Projekt keinen Erfolg gehabt hätte. Die Orgel musste ständig in den Köpfen der Leute präsent sein. "Auch wenn so mancher es irgendwann nicht mehr hören konnte. Doch es musste weitergehen. Mit vielen innovativen Projekten ist es gelungen, die erforderlichen finanziellen Mittel aufzubringen. Alle waren Mosaiksteine auf einem langen Weg." Besondere Höhepunkte waren die Herausgabe der Orgelzeitung "Pfiff", das Rachtiger Back- und Kochbuch, das Marienspiel von und mit Baldur Seifert, die Aktion "Paten für eine Orgel(pfeife)", um nur einige zu nennen. "Dank gebührt allen, die sich für die Orgel stark machten", sagt Kappes und nennt stellvertretend für alle seine Vorstandskollegen, das Organistenehepaar Thiesen, Werbedesigner Thomas Lutz und nicht zuletzt die Orgelbauer. Als Dokumentation der großen Gemeinschaftsleistung wird das "Orgelbuch" zur neuen König-Weimbs-Orgel redaktionell am 2. Januar 2006 abgeschlossen. Es enthält alle wichtigen Ereignisse der vergangenen zehn Jahre sowie die 250 Urkunden der Patenschaften. Am Jahrestag zur Orgelweihe am 5. März 2006 erfolgt der feierliche Einbau in das Orgelwerk. Noch bis zum 2. Januar besteht die Möglichkeit, Pate von Orgel-Pfeifen zu werden oder sich an der Unterschriftenaktion zu beteiligen. Im Turm der Kirche liegen die Vordrucke aus. Die Listen werden im Original ins Orgelbuch übernommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort