Wo ein Landrat, da ein Wille

Den Anfang haben sieben Auftragswerke Fritz von Willes gemacht, in der Amtszeit von Landrat Helmut Gestrich wurden weitere Gemälde gekauft. Heute besitzt die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich 19 Werke des Landschaftsmalers, die sie auch der Öffentlichkeit zeigt.

 Die Ruine des Klosters Himmerod (links) und die Ürziger Urlay (Mitte) malte Fritz von Wille (rechts) im Auftrag, als das Kreishaus 1911 gebaut wurde. Verschiedene Landschaftsbilder kaufte die Kreisverwaltung dazu.Fotos: Bianca Weber (3)/TV-Archiv (1)

Die Ruine des Klosters Himmerod (links) und die Ürziger Urlay (Mitte) malte Fritz von Wille (rechts) im Auftrag, als das Kreishaus 1911 gebaut wurde. Verschiedene Landschaftsbilder kaufte die Kreisverwaltung dazu.Fotos: Bianca Weber (3)/TV-Archiv (1)

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Bernkastel-Wittlich. Fritz von Wille gilt als "Maler der Eifel", sein Werk "Scheidende Sonne, Reifferscheid in der Eifel" erzielte bei einer Auktion im November 31 000 Euro. Das Kulturzentrum Haus Beda in Bitburg besitzt die größte Sammlung des Malers mit rund 80 Werken. Doch auch die Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich verfügt über einen Bestand von 19 Gemälden. Sieben hat Fritz von Wille im Auftrag angefertigt. Reinhold Blum, zuständig für Bauleitplanung bei der Kreisverwaltung, Kunstliebhaber und Käufer einiger Wille-Gemälde für die Kreisverwaltung, sagt: "Die ersten Willes kamen mit dem Bau des Kreishauses hierher." Der heutige Altbau sei 1911 gebaut worden und habe damals 201 000 Mark gekostet und so der Verwaltungsmitarbeiter: "Weil die Baukosten so hoch waren, war Kunst am Bau vorgeschrieben." Der Düsseldorfer Professor Fritz von Wille wurde beauftragt, sieben Gemälde zu erstellen. Sein Lohn: 12 000 Mark. Wille malte Wittlich und Piesport, die Ürziger Urlay, den Mosenberg, die Manderscheider Burgen, die Klosterruine Himmerod sowie die Wasserburg Bruch in Öl. Die Bilder sollten Sitzungssaal und Beratungszimmer schmücken."Als es im Krieg in Wittlich bedrohlich wurde, wurden die Gemälde nach Himmerod gebracht, 1948 dann zurückgeholt", sagt Blum. Allerdings seien die Bilder nie gezählt worden. Um 1980 stellte ein Mitarbeiter fest: Eins fehlt, und zwar die Brucher Ansicht. "Der Kollege und ich sind dann nach Himmerod gefahren und haben mit dem Vater Abt gesprochen. Er behauptete zunächst, das Bild gehöre dem Kloster. Aber wir konnten den Besitz nachweisen", erzählt Blum. "Wir haben dann einen Leihvertrag mit dem Kloster gemacht, doch nach zwei Jahren bekamen wir das Gemälde zurück."Heute hängen die Bilder im Alten Sitzungssaal, im Flur des Altbaus sowie einem ehemaligen Besprechungsraum, das heute ein Büro ist. Nur das Brucher Motiv ist eingemottet. "Wir finden einfach keinen Platz, an dem wir es aufhängen können, weil es so groß ist."Die ursprünglichen sieben Wille-Gemälde sind durch Zukäufe auf 19 angewachsen, zwei stammen von Fritz' Vater August. Viele Bilder wurden in der Amtszeit des ehemaligen Landrats Helmut Gestrich (1969-1993) gekauft. Die erworbenen Werke hängen in verschiedenen Büros unter anderem in dem der Landrätin Beate Läsch-Weber. Für die Öffentlichkeit sind sie dennoch zugänglich. Wer die Gemälde Fritz von Willes einmal sehen möchte, wendet sich an die Kreisverwaltung. Diese bietet bei Interesse Führungen an. Kontakt: Alfons Kuhnen, Telefon 06571/14324. Weiterer Bericht Seite 11

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