Wohnmobil-Stellplatz in Traben wird konkret

Über Pläne zum Bau eines Wohnmobil-Stellplatzes im Stadtteil Traben debattiert der Stadtrat bereits seit über vier Jahren. Für das vorgesehene Gelände, das an den Sportplatz in Traben-Rißbach angrenzt, gibt es längst einen Bebauungsplan. Jetzt hat die Stadt einen Interessenten an der Hand, der den Platz betreiben will.

 Wie hier in Graach soll auch in Traben ein Wohnmobil-Stellplatz entstehen. TV-Foto: Archiv/Christoph Strouvelle

Wie hier in Graach soll auch in Traben ein Wohnmobil-Stellplatz entstehen. TV-Foto: Archiv/Christoph Strouvelle

 Edwin (links) und Karel van Dongen betreiben seit 2007 mit Erfolg den Campingplatz in Rißbach. Sie haben Interesse an dem Wohnmobilstellplatz in Traben. Die Stadt Traben-Trarbach verhandelt derzeit mit den beiden Niederländern. TV-Foto: Winfried Simon

Edwin (links) und Karel van Dongen betreiben seit 2007 mit Erfolg den Campingplatz in Rißbach. Sie haben Interesse an dem Wohnmobilstellplatz in Traben. Die Stadt Traben-Trarbach verhandelt derzeit mit den beiden Niederländern. TV-Foto: Winfried Simon

Traben-Trarbach. Über 1000 Wohnmobil-Stellplätze gibt es an der Mosel, zählt man die vielen von Winzern auf Privatgrundstücken angebotenen Plätze mit. Die Stadt Traben-Trarbach will von der interessanten Gästegruppe der Wohnmobilisten ebenfalls profitieren und hat in Traben eine stadteigene Fläche mit Platz für rund 50 Wohnmobile ausgewiesen. Rund 15 000 Euro sind für Planungskosten angefallen.

Doch für den Bau der notwendigen Infrastruktur wie Beleuchtung, Zaun, Schranke, Stromanschlüsse, Frischwasserversorgung und Abwasserentsorgung fehlt der Stadt das Geld. Deshalb sucht sie einen Betreiber, der diese Leistungen erbringt und dafür einen langfristigen Pachtvertrag erhält. Seit mehreren Wochen verhandelt die Stadt mit den Brüdern Edwin und Karel van Dongen, die Anfang 2007 den Campingplatz Rißbach von der Stadt gepachtet haben. Die beiden Niederländer haben großes Interesse, zumal der Campingplatz nur wenige Hundert Meter vom Wohnmobil-Stellplatz entfernt liegt. Außerdem kennen sie sich in diesem Geschäft aus. Seit 2008 betreiben sie auch den neuen Wohnmobilstellplatz für 90 Camper in Wintrich, den sie mit Ver- und Entsorgungsstation, Stromanschlüssen, Duschen, Toiletten und sogar einem lokalen Funknetz fürs Internet (W-Lan) ausgestattet haben. Edwin van Dongen: "Wir legen Wert auf ein anspruchsvolles Angebot."

Das ist auch im Sinne der Stadt. Stadtbürgermeisterin Heide Pönnighaus: "Der Platz muss optisch und von der Ausstattung schon ein gewisses Niveau haben." Am kommenden Montag wird der Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung über einen Pachtvertrag entscheiden, der derzeit ausgehandelt wird. Sowohl Stadtbürgermeisterin Pönnighaus als auch Edwin und Karel van Dongen wollen sich zu Einzelheiten nicht äußern. Edwin und Karel van Dongen haben sich inzwischen mit ihren Familien in Traben-Trarbach niedergelassen, ihre insgesamt fünf Kinder gehen dort zur Schule. Beide führten gemeinsam in den Niederlanden ein Geschäft für Wohnausstattung, bevor sie an die Mosel kamen. Den Campingplatz in Rißbach haben sie auf Vordermann gebracht. Sie haben unter anderem in neue Sanitäranlagen und Spielangebote für Kinder investiert.

Die beiden Niederländer, Edwin ist 40 Jahre alt, sein Bruder Karel 30, können sich vorstellen, an der Mosel noch weitere Campingplätze oder Wohnmobil-Stellplätze zu übernehmen. Edwin van Dongen: "Die Mosel hat als Urlaubsland für Camper immer noch ein sehr großes Potenzial. Das warme Klima, die herrliche Landschaft, der Wein — das alles sind Pluspunkte."

Neben dem Projekt in Traben plant die Stadt außerdem den Bau eines Wohnmobil-Stellplatzes am Moselufer in Wolf. Dort sollen sogar 100 Plätze entstehen (der TV berichtete). Die Planungsunterlagen wurden bereits offengelegt, das Verfahren ist aber noch nicht abgeschlossen. Nach Auskunft von Bürgermeister Ulrich K. Weisgerber wird sich der Bau verzögern, weil noch Verhandlungen mit der Landespflege anstehen. Unklar sei, ob es bei der geplanten Größe bleiben könne.

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