Verkehr Zebrastreifen ist weg: Traben-Trarbacher sind verärgert

Traben-Trarbach · Der LBM hat den Fußgängerüberweg in der Trarbacher Moselstraße entfernt. Stadtchef Langer ist sauer. VG-Verwaltung und Polizei hatten der Maßnahme zugestimmt.

 An dieser Stelle in der Trarbacher Moselstraße gab es bis vor kurzem einen Zebrastreifen. Der LBM hat ihn entfernen lassen.

An dieser Stelle in der Trarbacher Moselstraße gab es bis vor kurzem einen Zebrastreifen. Der LBM hat ihn entfernen lassen.

Foto: TV/Winfried Simon

Eine vergleichsweise kleine Maßnahme des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Trier sorgt in Traben-Trarbach für große Aufregung. Und das nicht nur bei den Bürgern, sondern auch bei Stadtbürgermeister Patrice Langer und dem Stadtrat. Grund: Der LBM hat vor wenigen Tagen den Fußgängerüberweg (Zebrastreifen) in der vielbefahrenen engen Moselstraße zwischen den Firmen Radio Schneider und Preda-Glas abgefräst. Stadtchef Langer musste sich am Telefon und auf der Straße einige böse Worte anhören. „Wie kommt die Stadt dazu, diesen wichtigen Fußgängerüberweg zu entfernen? Das ist doch eine ganz gefährliche Stelle“, hieß es unter anderem.

Dabei hat der Stadtrat explizit das Entfernen dieses Zebrastreifens abgelehnt. Langer: „Wir wollen, dass der Fußgängerüberweg an dieser Stelle bleibt.“ Inzwischen gab es zahlreiche Telefonate und einigen Schriftverkehr zwischen der Stadt und dem LBM. Auch die Verbandsgemeindeverwaltung Traben-Trarbach ist als Straßenverkehrsbehörde involviert. Diese hatte nämlich der LBM-Maßnahme Ende November zugestimmt. Der LBM hatte bereits im Juli die VG-Verwaltung darauf hingewiesen, dass „die verkehrssichere und rechtssichere Unterhaltung des Fußgängerüberweges aufgrund der mangelhaften Beleuchtung nicht mehr zu gewährleisten sei“. Die Beleuchtung müsse erneuert werden. Wegen der Kosten von rund 20 000 Euro sei zu überlegen, ob die Sanierung der Beleuchtung überhaupt vertretbar sei. Außerdem trage ein solcher Fußgängerüberweg nicht unbedingt zu mehr Sicherheit bei. Zitat: „Laien gehen häufig davon aus, dass Fußgängerüberwege, Ampeln oder ähnliche Einrichtungen stets die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer garantieren.“ Realistisch betrachtet gewährten diese Einrichtungen zunächst nur den Vorrang eines Verkehrsteilnehmers, ohne dass damit automatisch mehr Sicherheit verbunden sein müsse. Fußgängern  würde deshalb häufig suggeriert, dass sie die Fahrbahn gefahrlos überqueren könnten. Daraus entstünden gefährliche Situationen.

Das sieht die Leitung des Kindergartens Rappelkiste in der Schottstraße anders. In einem Schreiben an Stadtchef Langer heißt es: „Wir sehen eine große Gefahr für unsere Kinder. Gerade in den Bring- und Abholzeiten der Schulen und Kindergärten ist dort ein sehr hohes Verkehrsaufkommen. Sicher über die Straße zu gelangen, war nur über den Zebrastreifen möglich. Wir befürchten, dass ohne Zebrasteifen kaum mehr Autos anhalten, um Kinder die Straße passieren zu lassen und es somit zu Spontanhandlungen der Kinder führt,  wenn sie diese gefährliche Straße überqueren.“ Auch die Bürgerinitiative „Leben in Trarbach“ ist empört und fordert den Rückbau des Zebrastreifens.

Die VG-Verwaltung hatte in der Sache neben dem LBM auch die Polizei angehört. Diese sah ebenfalls keinen Grund, den Zebrastreifen zu belassen. VG-Chef Markus Heintel ist wie Stadtchef Langer nicht glücklich über die Maßnahme, weist aber darauf hin, dass die VG-Verwaltung als zuständige Straßenverkehrsbehörde sich an die rechtlichen Vorgaben halten müsse. Der Spielraum sei sehr klein.

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