Nach Abriss: Biber nimmt Revier im Alfbachtal an

Pronsfeld/Prüm · Ein halbes Jahr nach dem Abbau des Biberdamms im Alfbachtal ist der Biber wieder aktiv. Bei der Verbandsgemeinde Prüm laufen unterdessen die Planungen, wie die Situation dort dauerhaft gesichert werden kann.

 Der Biber baut wieder: Auch nachdem seine alten Bauten auf Anordnung der Verbandsgemeinde Prüm von einem Bagger dem Erdboden gleich gemacht wurden, ließ sich der emsige Nager nicht verjagen. Foto: Christian Brunker

Der Biber baut wieder: Auch nachdem seine alten Bauten auf Anordnung der Verbandsgemeinde Prüm von einem Bagger dem Erdboden gleich gemacht wurden, ließ sich der emsige Nager nicht verjagen. Foto: Christian Brunker

Der Aufschrei war groß: Anfang November wurden zwei Biberdämme im Alfbachtal auf Anordnung der Verbandsgemeinde (VG) Prüm abgerissen. Das beliebte Ausflugsziel war von heute auf morgen verschwunden (der TV berichtete). Die Info-Tafeln zum Biber wiesen nur noch in eine karge Mondlandschaft. Auch heute – rund ein halbes Jahr später – ist die Schneise der Verwüstung, die der eingesetzte Bagger hinterlassen hat, noch gut erkennbar.

Der Einsatz in dem Naturschutzgebiet war notwendig geworden, weil einer der beiden Dämme einen Durchlass unter dem Wirtschaftsweg blockierte. So wurde eine solche Menge Wasser aufgestaut, dass das Wasser den Wirtschaftsweg zu durchweichen drohte und die Gefahr bestand, dass der gesamte Weg weggespült wird.

Damals befürchteten viele, dass die Natur-Attraktion unwiederbringlich verloren sei. Doch nach einem halben Jahr hat sich Situation entspannt. „Wir können absolute Entwarnung geben“, sagt Stephanie Venske vom Biberzentrum Rheinland-Pfalz. „Der Biber ist immer noch da und ist wegen der Zerstörung seines Dammes nicht vergrämt oder weitergezogen.“ Im Gegenteil: Er baue wieder fleißig an einem neuen Damm. Allerdings werde es wohl noch eine Weile dauern, bis sich auch der Bachlauf wieder renaturiert sei, sagt Venske. „Aber auch insgesamt wird sich das alles erholen.“

Doch damit der Biber diesmal ungestört bauen kann, ohne andere zu gefährden, plant die VG Prüm eine Reihe von Maßnahmen, die jetzt bei einem gemeinsamen Ortstermin von Verbandsgemeinde, Ingenieurbüro und Biberzentrum besprochen wurden. Unter anderem soll eine neue Furt über den Wirtschaftsweg führen. „Dazu soll der Weg auf einer Länge von rund 20 bis 30 Metern um schätzungsweise einen Meter abgesenkt werden“, sagt Ewald Dockendorf, Leiter des Bauamts der Verbandsgemeinde Prüm. So könne das Wasser ab einem gewissen Wasserstand über den Weg abfließen und der Wasserdruck auf den Durchlass werde nicht mehr so groß.

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