Terrorismus Nach Attentat in Hanau - Menschen gedenken in Trier der Opfer (Fotos/Video)

Trier · Zwei Tage nach dem Anschlag in Hanau haben am Freitagabend in Trier über 350 Menschen der Opfer gedacht. Zu der Veranstaltung vor der Porta Nigra hatte ein überparteiliches Bündnis aufgerufen. „Wir wollen ein Zeichen des Zusammenhalts setzen“, sagte Mitinitiatorin Jana Schollmeier.

Nach Attentat in Hanau - Menschen gedenken in Trier der Opfer (Fotos/Video)
Foto: Hanni Krämer

Der rechtsextremistische Attentäter Tobias R., der in der Nacht zum Donnerstag in Hanau zehn Menschen, darunter seine Mutter, und anschließend sich selbst getötet hat, lebte von 2008 bis 2011 in Trier und arbeitete für eine Vermögensberatung. Nach TV-Informationen wurde er gekündigt, weil er für den Job nicht geeignet gewesen sei.

Nach dem Attentat des Mannes hat Jana Schollmeier am Freitag stellvertretend für viele Menschen eine Kundgebung und Gedenkveranstaltung an der Porta Nigra in Trier veranstaltet. Gekommen sind mehrere hundert Menschen, die sich solidarisch mit Hanau zeigten und ein Zeichen gegen Hass und gegen Rechts setzen wollten.

Fotos: Demo gegen rechts und Gedenken der Opfer von Hanau
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Demo gegen rechts und Gedenken der Opfer von Hanau

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"In Hanau wurden in der Nacht auf Donnerstag elf Menschen getötet - mutmaßlich aus rassistischen, rechtsextremen Motiven. Die schreckliche Tat reiht sich in die Mordanschläge auf Walter Lübcke, einen Eritreer in Wächtersbach und den Terroranschlag auf eine Synagoge in Halle ein. Diese rechte Gewalt macht uns fassungslos. Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir als Zivilgesellschaft zusammenstehen, wir rechter Hetze entgegentreten und diejenigen, die aufgrund ihrer Herkunft, ihres Aussehens oder ihrer Religion bedroht werden, sich unserer Solidarität sicher sein können", so Jana Schollmeier.

Nach der Eröffnung fand eine Schweigeminute statt. Die Namen der Toten wurden vorgelesen. Das sorgte für einen Moment tiefer Stille umgeben vom Großstadtlärm.

Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche sowie der jüdischen und der muslimischen Ahmadiyya-Gemeinde haben dann ein Zeichen des Zusammenhalts eingeladen, in dem sie nacheinander um Frieden beteten. Redebeiträge aus vielen gesellschaftlichen Kreisen folgten.

Alle Menschen konnten in einem Schriftzug mit den Worten Hanau schließlich Kerzen und Blumen niederlegen.

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