Nach Großbrand in Irmenach: Feuerwehr zieht Bilanz

Irmenach · In Irmenach ist wieder Ruhe eingekehrt. Der Brand, der Anfang Mai mehrere Gebäude zerstörte, hätte aber auch mehr Unheil anrichten können. Dass dies nicht geschah, liegt auch an der Ausstattung der Wehren. Die Feuerwehr zieht mehr als einen Monat danach Bilanz.

Nach Großbrand in Irmenach: Feuerwehr zieht Bilanz
Foto: Andreas Sommer

„150 Wehrleute bekämpfen Großbrand“ und „Millionenschaden: Irmenacher schockiert“. Mit diesen Schlagzeilen erlangte die Gemeinde Irmenach vor einigen Wochen Aufsehen. Ein Fachwerk-Bauernhaus, zwei Wirtschaftsgebäude und mehrere Scheunen fielen am 5. Mai einem Brand zum Opfer. Schaden: etwa eine Million Euro.

Zum Glück hielt sich niemand in den Gebäuden auf. Zwei Wehrleute wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. Als Brandursache wird ein technischer Defekt vermutet. Nach Angaben der Kriminalpolizei könnte ein Tier eine Leitung angeknabbert und einen Kurzschluss ausgelöst haben.

Für die beteiligten Feuerwehren war der 5. Mai ebenfalls ein außergewöhnlicher Tag. „Es war ein Großereignis. Hoffentlich haben wir so etwas nicht zu oft“, sagt Olaf Birlenbach, Wehrleiter in der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach. Er hat den Ablauf des Tages minutiös aufgelistet. Dies soll auch dazu dienen den Kommunalpolitikern, die über die Ausstattung der Wehren entscheiden, Erkenntnisse an die Hand zu geben.

Birlenbach hat das seltene Glück, seine Worte mit bewegten Bildern dokumentieren zu können. Eine Anwohnerin hat, nachdem das Feuer ausgebrochen war, zur Kamera gegriffen und das teilweise dramatische Geschehen gefilmt. „Das könnte ein Lehrfilm werden“, sagt Birlenbach.

Wichtigste Erkenntnis: Noch bevor der erste Feuerwehrmann am Brandort ankam, war ein großes Gebäude bereits verloren. Deshalb seien einige angrenzende Gebäude erst einmal abgesichert worden. Vieles habe bei dem nicht alltäglichen Einsatz funktioniert, sagt Birlenbach. Zum Beispiel die Kommunikation zwischen den Wehren, die zum Teil aus anderen Verbandsgemeinden und dem Rhein-Hunsrück-Kreis zur Hilfe geeilt waren. Es habe sich auch gezeigt, dass die Ausrüstung der Wehrleute für ein solches Großereignis tauge.

Auch die Ausstattung der Fahrzeuge sei in Ordnung. Birlenbach: „Noch vor fünf Jahren wäre das anders ausgegangen. Da hatten wir weniger Fahrzeuge mit eigenem Löschtank.“ Großes Manko, vor allem in der Anfangsphase: Die örtliche Wehr (22 Mitglieder) rückte zuerst nur mit drei Männern an, die Nachbarn aus Lötzbeuren (35 Mitglieder) nur mit zwei. Die anderen waren außerorts an ihren Arbeitsstellen. Schon allein deshalb, so Birlenbach, rücke in der VG bei jedem Brand auch die Stützpunktwehr aus.

225 Aktive zählen die Wehren in der VG Traben-Trarbach. „Tendenz noch gleichbleibend, aber in Zukunft wegen des Altersschnittes fallend“, sagt Birlenbach. Was ist da zu tun? Die VG-Verwaltung versucht es mit kleinen Schritten. Bei der Einstellung junger Auszubildender sei es bei gleicher Qualifikation von Vorteil, wenn der Bewerber in die Feuerwehr eintrete, sagt Bürgermeister Ulrich K. Weisgerber. Einige neue Mitglieder seien so bereits gewonnen worden. In der VG Bernkastel-Kues seien für Hausmeistertätigkeiten mehrere Handwerker eingestellt worden, die einer Feuerwehr angehören, berichtet Büroleiter Heiner Nilles. Auf Privatunternehmen, so die beiden, lasse sich das aber nicht anwenden.

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