Bundes- und Landessoforthilfen Schnelle Hilfe für Flutopfer: Bis zu 3500 Euro für Betroffene

Trier · Bund und Länder beschließen ein Sofortprogramm von 400 Millionen Euro. Wie das Geld ausgezahlt wird, ist noch unklar. Darüber hinaus ist weitere Unterstützung geplant.

 Berge von zerstörtem Mobiliar und Elektroschrott türmen sich auch Tage nach dem Hochwasser im Stadtteil Ehrang. Zahlreiche Häuser im Ort waren betroffen, Bewohner mussten evakuiert werden.

Berge von zerstörtem Mobiliar und Elektroschrott türmen sich auch Tage nach dem Hochwasser im Stadtteil Ehrang. Zahlreiche Häuser im Ort waren betroffen, Bewohner mussten evakuiert werden.

Foto: dpa/Harald Tittel

Straßen und Brücken vor allem im Eifelkreis Bitburg-Prüm und im Vulkaneifelkreis sind zerstört, die Bahnstrecke zwischen Trier und Gerolstein muss auf weiten Teilen neu aufgebaut werden, etliche Häuser sind unbewohnbar – allein im Trierer Stadtteil Ehrang standen etwa 700 Gebäude und Wohnungen unter Wasser. Wie hoch der Schaden durch die Flutkatastrophe in der Region ist, kann derzeit noch keiner genau beziffern. Vermutlich beträgt er mehrere hundert Millionen Euro. Der Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur wird wohl Jahre dauern.

Die Bundesregierung hat am Mittwoch Soforthilfen in Höhe von 200 Millionen Euro für die von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen beschlossen. Die jeweiligen Bundesländer steuern gemeinsam noch Mal 200 Millionen Euro bei. Mit dem Geld sollen, so Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), Menschen unterstützt werden, „die ihr ganzes Hab und Gut verloren haben“. Die Hilfe solle schnell und  ohne „große Einkommens- oder Vermögensüberprüfungen“ erfolgen. „Dafür zahlen die Leute ja Steuern, dass ihnen auch in außergewöhnlichen Situationen geholfen wird“, sagte Seehofer.

Wie die Betroffenen an das Geld kommen, stand am Mittwoch aber noch nicht fest. Man könne noch nicht sagen, wann und wie die Auszahlungen erfolgen, hieß es etwa aus den Kreisverwaltungen in Bitburg und Daun. Vom zuständigen Innenministerium in Mainz wurde mitgeteilt, dass „zeitnah“ Muster-Formulare zur Beantragung der Hilfen zur Verfügung gestellt würden. Es wird damit gerechnet, dass rund 100 Millionen Euro vom Bund nach Rheinland-Pfalz fließen werden. Das Land legt dann noch mal genauso viel drauf.
Bereits im Vorfeld hatte die Landesregierung beschlossen, dass alle,  durch die Flutkatastrophe Geschädigten  schnell finanzielle Hilfe bekommen sollen. Es erfolge keine Bedürftigkeitsprüfung, auch Spenden würden nicht gegengerechnet, versprach Innenminister Roger Lewentz (SPD). Demnach will das Land für jeden betroffenen Haushalt inklusive eines Bewohners 1500 Euro und für jede zusätzlich darin lebende Person 500 Euro zahlen. Maximal könnten 3500 Euro pro Haushalt ausbezahlt werden. „Damit hoffen wir dazu beitragen zu können, die akute Not vieler Menschen ein Stück weit zu lindern“, sagte Lewentz. Ausgezahlt werden soll das Geld über die Verwaltungen der betroffenen Kreise oder Städte. In einigen Kommunen können Flutopfer zudem Nothilfen beantragen, wie etwa im Eifelkreis, wo das DRK aus eingegangenen Spenden Betroffene mit je bis zu 2500 Euro unterstützt.

Auch die Landesregierung hat ein Spendenkonto eingerichtet. Bis Mittwoch sind darauf über sieben Millionen Euro eingegangen. Auch dieses Geld soll „schnell und unbürokratisch“ über die Kreisverwaltungen ausgezahlt werden. Bereits vergangene Woche hatte die Landesregierung  50 Millionen Euro für die Reparatur von zerstörten Straßen, Brücken, Schulen und Kitas bereitgestellt.

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