Kriminalität Nach Protest auf Fliegerhorst Büchel: Senioren-Quintett auf der Anklagebank

Koblenz · Anderthalb Jahre nach ihrer spektakulären Protestaktion auf dem Fliegerhorst Büchel wird am Dienstag einem Senioren-Quintett der Prozess gemacht. Gegen eine erste Verurteilung hatten die Frauen und Männer im Alter zwischen 67 und 79 Jahren Berufung eingelegt.

Nach Protest auf Fliegerhorst Büchel: Senioren-Quintett auf der Anklagebank
Foto: dpa/Thomas Frey

Weil sie auf dem Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel für den Abzug dort stationierter US-Atomwaffen demonstriert und damit den Flugbetrieb zeitweise lahmgelegt haben, müssen sich am Dienstag fünf Senioren im Alter zwischen 67 und 79 Jahren wegen Hausfriedensbruchs vor dem Koblenzer Landgericht verantworten.

Die „widerständigen Alten“, wie sich die Atomwaffengegner selbst nennen, waren wegen der anderthalb Jahre zurückliegenden Protestaktion vom Cochemer Amtsgericht in erster Instanz zu Geldstrafen verurteilt worden. Gegen dieses Urteil legten die Senioren Berufung ein.

Sie bezeichnen die Stationierung von Atombomben in Deutschland als völkerrechtswidrig. Auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel sind nach Expertenangaben bis zu 20 Atomsprengköpfe gelagert, die im Ernstfall von Bundeswehr-Tornados abgeworfen werden könnten. Offiziell wird das nicht bestätigt.

„Der in Büchel täglich von deutschen Soldaten mit US-Bomben geübte Atomkrieg ist ein Verbrechen an der Menschheit“, sagt die mit auf der Anklagebank sitzende Kölner Journalistin Arianne Dettloff. „Sich dagegen aufzulehnen, sollte Bürgerpflicht sein.“

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