Brand in Lorscheid Nach tödlichem Feuerdrama: Kritik an Alarmierung der Retter

Trier/Lorscheid · Wurde beim Brand in Lorscheid die Feuerwehr im Nachbarort zu spät informiert? Immer wieder scheint es Probleme bei Zusammenarbeit bei Einsätzen zu geben.

 Wenn es brennt, zählt jede Minute. Offenbar stellen Verwaltungsgrenzen bei Feuerwehreinsätzen immer noch Hindernisse dar.

Wenn es brennt, zählt jede Minute. Offenbar stellen Verwaltungsgrenzen bei Feuerwehreinsätzen immer noch Hindernisse dar.

Foto: Getty Images/iStockphoto/Marcus Millo

Nach dem Brand eines Wohnhauses in Lorscheid (Trier-Saarburg), bei dem am Samstag ein 65-jähriger Bewohner gestorben ist (der TV berichtete), kritisiert der Wehrführer der Feuerwehr im benachbarten Bescheid, dass diese erst 45 Minuten, nachdem die ersten Einsatzkräfte vor Ort waren, alarmiert worden sei.  „Wir haben drei Minuten Anfahrt nach Lorscheid“, sagt der Bescheider Wehrführer  Rene Hauprich. Trotzdem seien zunächst weiter entfernt liegende Wehren alarmiert worden, die wie Lorscheid in der Verbandsgemeinde Ruwer liegen. Das vier Kilometer entfernte Bescheid gehört zur Verbandsgemeinde Hermeskeil. „Wir wollen offene Grenzen in Europa, doch wir haben nicht einmal unsere Grenzen auf Verbandsgemeindeebene abgeschafft, kritisiert Hauprich. Eine direkte Alarmierung der Feuerwehr Bescheid hätte „keinerlei Auswirkung auf den Einsatzverlauf gehabt“, teilte die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Ruwer, Stephanie Nickels mit.

TV-Recherchen zeigen, dass es noch Probleme gibt bei der Zusammenarbeit von Wehren über Verwaltungsgrenzen hinaus. In Freudenburg (Trier-Saarburg) hat es am zweiten Weihnachtstag in einem Mehrfamilienhaus gebrannt, vier Personen wurden verletzt. Vor zwei Wochen brach im gleichen Ort ein Feuer in eine Garage eines Wohnhauses aus. In beiden Fällen wurden Feuerwehren innerhalb der Verbandsgemeinde Saarburg, in der Freudenburg liegt, alarmiert. Nicht aber die im benachbarten, weniger als zwei Kilometer entfernten Weiten, das im Saarland liegt. „Das kann doch kein Mensch nachvollziehen“, beschwert sich der Weitener Jörg Rohles. Seiner Ansicht nach müsste bei Bränden in Grenzregionen, vor allem wenn es um Menschenleben gehe, automatisch die zuständige Leitstelle – in dem Fall die Integrierte Leitstelle bei der Berufsfeuerwehr in Trier – die jeweiligen Nachbarwehren  mitalarmieren. In der Leitstelle  verweist man auf die Verbandsgemeinden, die  festlegten, wann welche Einheiten alarmiert werden. Bei den Bränden in Freudenburg seien die alarmierten Feuerwehren ausreichend gewesen, sagt der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Saarburg, Bernhard Hein. Bei anderen Einsätzen würden Wehren aus saarländischen Nachbargemeinden alarmiert.

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