Pandemie Rheinland-Pfalz lockert die Corona-Regeln für Infizierte und für Kontaktpersonen

Mainz · Das Land Rheinland-Pfalz lockert die letzten strikten Corona-Regeln. Künftig müssen sich Kontaktpersonen von Infizierten nicht mehr in Quarantäne begeben. Für Infizierte selbst verkürzt sich die Isolationszeit.

 Corona-Infzierte müssen im Regelfall künftig nur noch fünf Tage zu Hause in Isolation bleiben.

Corona-Infzierte müssen im Regelfall künftig nur noch fünf Tage zu Hause in Isolation bleiben.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Das Land lockert die Isolations- und Quarantäneregeln. Ab Sonntag, 1. Mai, müssen sich positiv auf das Coronavirus Getestete fünf Tage in Isolation begeben. Nach Ablauf der fünf Tage können Infizierte die Isolation beenden, wenn 48 Stunden zuvor keine Symptome mehr auftreten. Ein Freitesten ist dabei nicht mehr notwendig. Dauern Symptome wie Fieber oder Husten an, verlängert sich die Isolation bis maximal zehn Tage. Beispiel: Wer an einem Montag positiv auf das Coronavirus getestet wird, muss bis einschließlich Freitag zu Hause bleiben und kann am Samstag wieder rausgehen, wenn er 48 Stunden ohne Symptome war. Diese neuen Regeln hat der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) am Dienstag in Mainz verkündet.

Keine Quarantäne für Kontaktpersonen

Kontaktpersonen müssen sich künftig unabhängig vom Impfstatus oder Alter nicht mehr in Quarantäne begeben. Für sie gelten nur noch Empfehlungen wie Masketragen, Selbsttesten und Kontaktreduzierung. Die neuen Regeln gelten auch für die Schulen und Kitas in Rheinland-Pfalz. Insbesondere in den Kindertagesstätten ist ein Freitesten von Kontaktpersonen nicht mehr nötig. Ebenso entfällt das anlasslose Testen in den Schulen zwei Mal pro Woche.

Andere Corona-Regeln bleiben noch

Erhalten bleiben alle weiteren Corona-Regeln, die bislang schon galten. Dazu zählt allen voran das Masketragen im öffentlichen Nahverkehr oder in Einrichtungen mit vulnerablen Personen. Das Land hält ebenso am Instrument der Arbeitsquarantäne fest, um Personalausfälle in der kritischen Infrastruktur aufzufangen. Beschäftige können dazu mit ihrem Arbeitgeber vereinbaren, dass sie trotz einer Corona-Infektion zur Arbeit erscheinen können.

Land will stärker zwischen Infektion und Erkrankung unterscheiden

Die neue Verordnung sei ein weiterer Schritt in Richtung Normalität, sagte Hoch. Bei Corona würde zukünftig stärker zwischen reiner Infektion und Erkrankung unterschieden. Ursprünglich hatten sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und die Gesundheitsminister der Länder sogar darauf geeinigt, ab 1. Mai komplett auf Quarantäne und Isolation zu verzichten. Diesen Beschluss kassierte Lauterbach allerdings wenig später bei einem Talkshow-Auftritt ein. Die neuen Regeln in Rheinland-Pfalz sind nun ein Kompromiss. Eine einheitlich Absprache auf Bundesebene habe es aber nicht gegeben, sagte Hoch. Die Regeln spiegelten allerdings das Meinungsbild der Landesgesundheitsminister wider.

Kostenlose Tests gibt es weiterhin

Bis Ende Juni gibt es weiterhin die kostenlosen Bürgertests. Wie es danach weitergehe, müsse der Bund entscheiden, sagte Hoch. Das Land werde die Tests jedenfalls nicht subventionieren.

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