Katholische Kirche Jetzt sagt das Bistum, wer künftig in dem geschichtsträchtigen Kloster leben soll

Trier · Seit Donnerstag ist klar: Für die von den Mönchen verlassene Eifeler Abtei Himmerod gibt es eine neue Verwendung. Künftig soll in dem Klosterkomplex ein Jugendhaus mit 200 Betten untergebracht werden. Zukunftsträchtig, sagen die einen, mal abwarten, sagen die anderen. Ein Konflikt scheint programmiert.

 Das Kloster Himmerod richtet seinen Blick mit dem neuen Jugendhaus auf junge Menschen. Möglicherweise birgt das Streitpotential.

Das Kloster Himmerod richtet seinen Blick mit dem neuen Jugendhaus auf junge Menschen. Möglicherweise birgt das Streitpotential.

Foto: dpa/Harald Tittel

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wittlich-Land, Dennis Junk (CDU), hat die Himmerod-Pläne des Bistums begrüßt.

Er sehe die Planungen „als großes Bekenntnis zu Himmerod“, sagte Junk volksfreund.de.

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hatte am Donnerstag bekanntgegeben, das ehemalige Zisterzienserkloster in ein Jugendhaus des Bistums mit 200 Betten umzubauen. In den nächsten Jahren sollen demnach 15 Millionen Euro in die Eifeler Abtei investiert werden.

Der neue Fokus auf die Jugend sei damit ein langfristiges Projekt, so der VG-Bürgermeister. Besonders erfreulich sei, dass Himmerod weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich und neben der geistlichen auch als kulturelle Stätte erhalten bleibe. Da zudem auch die Angebote von Pater Stephan, der Gäste-Betrieb sowie auch alle anderen Betriebe für alle Generationen fortgeführt würden, bleibe Himmerod weiterhin ein Ort der Begegnung.

Auch der Förderverein begrüßte die Bistumspläne zur Stärkung Himmerods. „Gleichzeitig bedauern wir natürlich, das Institutionen der kirchlichen Jugendpastorale im Bistum Trier verlorengehen werden“, sagte Vorsitzender Thomas Simon. Er sprach sich zugleich dafür aus, den Förderverein deutlich stärker in die Planungen einzubinden –  „auf Augenhöhe mit dem Bistum“. So werde der Verein etwa die pastorale und Gästearbeit Pater Stephans weiter unterstützen und ausbauen.

In diesem Punkt dürften allerdings Reibereien mit dem Bistum programmiert sein. Der Trierer Bischof war am Donnerstag hörbar auf Distanz zu dem letzten in Himmerod verbliebenen Zisterziensermönch gegangen. Auf Anfrage von volksfreund.de über die Zukunft des 86-Jährigen hatte Ackermann gesagt, Pater Stephan dürfe in Himmerod bleiben, „aber auf ihn und sein Konzept ist nicht die Zukunft von Himmerod zu bauen“. Weil der Mönch sich nach der Auflösung des Konvents geweigert hatte, Himmerod zu verlassen und in ein anderes Kloster umzuziehen, sagte der Bischof: Klösterlicher Gehorsam gehöre nicht zu den Stärken Pater Stephans.

Scharfe Kritik, das oberhalb der Mosel gelegene Jugendhaus Marienburg zu schließen, wenn Himmerod in gleicher Funktion öffnet, äußerte der Pündericher Beigeordnete Christian Simon. Die Schließungspläne hätten die Ortsgemeinde wie ein Schlag getroffen und seien „nicht akzeptabel“. Die Marienburg sei seit Jahrzehnten ein ganz wichtiger Treffpunkt für zahlreiche Jugendliche aus der ganzen Umgebung von Traben-Trarbach bis nach Cochem, sagte Simon. Nach Bekanntwerden der Pläne stehe vollkommen in den Sternen, wie es nach der Schließung weitergehe.

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