Service Newsletter: Hier gibt es das tägliche Update zum Kampf gegen das Coronavirus (Teil 8)

In seinem kostenfreien Newsletter fasst Volksfreund-Chefredakteur Thomas Roth täglich die wichtigsten Nachrichten des Tages zum Thema Corona zusammen. Hier können Sie sich für den Newsletter anmelden.

Service: Newsletter: Hier gibt es das tägliche Update zum Kampf gegen das Coronavirus (Teil 8)
Foto: TV/Friedemann Vetter

Liebe Leserin, lieber Leser!

Warum sind manche Länder erfolgreicher als andere im Kampf gegen das Coronavirus? Warum etwa konnten Taiwan und Südkorea die Ausbreitung besser stoppen als etwa Teile Italiens und Spaniens? Sie haben vor allem früher erkannt, dass das Virus sich in ihrem Land ausbreitet und dann reagiert. Dabei sind strikte Kontrollen der Infizierten – auch per Handydaten – ein Teil der Antwort, vor allem aber wohl durchaus großflächige Tests. Nur so ist es möglich, zu bemerken, ob es besondere Schwerpunkte gibt. Zudem wurden und werden Kontaktpersonen dort mit viel Aufwand ermittelt, ebenfalls getestet und müssen in Quarantäne. Und ganz nebenbei: Diese Länder waren wohl zudem schlichtweg noch besser vorbereitet als andere auf die neue Pandemie.

Blick nach Deutschland: Möglicherweise ist das ausführliche Testen hier ebenfalls ein Faktor, warum die Sterberate der mit der neuen Art des Coronavirus Infizierten in unserem Land bisher relativ gering ist. Daher ist es eine gute Nachricht, dass Bosch gestern vermeldete, im April einen Schnelltest anbieten zu wollen. Und aus unserer Region ist ebenfalls eine Firma an einem solchen Test beteiligt – wir werden sie dazu in den nächsten Tagen auf dem Laufenden halten. Und wir werden versuchen, eines herauszufinden: Wie zuverlässig sind solche Tests und wer sollte sich alles testen lassen? Schon jetzt plädieren manche Experten dazu, repräsentative Tests in Kleingruppen machen zu lassen, um herauszufinden, ob das Virus womöglich viel stärker verbreitet ist als bisher angenommen. Über all diese Entwicklungen werden wir Sie natürlich in unserem Live-Blog wieder auf dem Laufenden halten. Hier erfahren Sie in Kürze das Wichtigste zum Kampf gegen das Coronavirus.

Seit einigen Tagen fragen wir uns in der Redaktion immer wieder, warum die Zahl der Infizierten in unserer Region vergleichsweise niedrig ist. Es wird – so unser Eindruck und die Aussagen der Mediziner und der Gesundheitsämter ähnlich viel getestet wie in anderen Teilen Deutschlands, vielleicht sogar etwas mehr, da etwa in Trier ein Labor vor Ort ist. Dieser Grund fällt also schon einmal weg. Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus mehreren Dingen: Einerseits etwas Glück, weil die ersten Fälle relativ spät bei uns waren, die Menschen dann aber bereits aufmerksam waren. Andererseits eine aufwändige Identifizierung von Kontaktpersonen, die dann zumindest in Quarantäne bleiben müssen. Ein Beispiel: In der Vulkaneifel gibt es bei etwas mehr als 30 Infizierten derzeit aber 350 Menschen, die zur Sicherheit in häuslicher Quarantäne sind. Zudem kann uns die ländliche Struktur helfen, bei uns gibt es schlichtweg weniger Menschenmassen. Und nicht zu vergessen und weiter sinnvoll: Die Menschen hier sind diszipliniert, die allermeisten halten sich an die Regeln.

Das zeigen wiederum die neuesten Zahlen aus unserer Region. Weiter gilt: Es gibt keine Entwarnung und es ist davon auszugehen, dass noch mehr Patienten in den Kliniken aufgenommen werden müssen. Aber: Der Anstieg ist zurzeit sehr moderat. Dies sind die neuesten Werte (Stand 18 Uhr): Es gab bisher in der Region Trier 209 Menschen, bei denen das Virus nachgewiesen werden konnte (Trier: 29, Kreis Bernkastel-Wittlich: 38, Eifelkreis Bitburg-Prüm: 62, Kreis Trier-Saarburg: 45, Vulkaneifelkreis: 35). Von diesen 191 Fällen können wir 21 abziehen, denn diese Personen gelten als geheilt und virenfrei, es bleiben also 187 Infizierte, die entweder zu Hause sind oder in klinischer Behandlung. Insgesamt gibt es damit zwei solcher Fälle mehr als gestern. Für unsere Online-Abonnenten hat diese besondere Entwicklung mein Kollege Bernd Wientjes noch einmal genauer in den Blick genommen. Noch kurz ein weiterer Blick: In Luxemburg gibt es 1453 bekannte Fälle, im Saarland sind es 540.

Haben Sie Angst, sich angesteckt zu haben? Hier erfahren Sie, wohin Sie sich wenden können und wer zurzeit getestet wird. Noch kurz zu den Zahlen: Es kann weiter viel spekuliert werden – heute gab es etwa verschiedene Aussagen dazu, wie viel in Deutschland getestet wird. Die Spanne lag zwischen 160.000 und 500.000 Tests. Und wer nun sagt, es kann doch nicht sein, dass wir dies in unserem Land nicht sicher wissen, hat vor allem eines: nämlich Recht. Bei uns gibt es Maßnahmen, die uns extrem einschränken und die Wirtschaft in Teilen einbrechen lassen – und die sind aller Kenntnis nach gerechtfertigt. Aber wie soll über das weitere Vorgehen entschieden werden, wenn keiner weiß, wie stark etwa das Virus wirklich verbreitet ist?

Bleiben wir beim Positiven: In unseren Krankenhäusern gibt es weiter nur wenige Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind. Und ein weiterer Hinweis, dass zumindest nicht tausende Kranke übersehen werden: Der Andrang an Fieberambulanzen und Testzentren lässt nach. In Trier etwa geht das Zentrum am Messepark in den Stand-by-Betrieb. Vorläufig werden dort keine Tests mehr durchgeführt.

Und es gibt noch viele andere „Mutmacher“ in unserer Region. Gastwirte organisieren einen Lieferservice, andere bieten an, mit dem Hund Gassi zu gehen. In Trier soll ein „Corona-Soli“ – so die Idee der Grünen – Gaststätten und Clubs helfen. Jeder spendet so viel, wie er normalerweise etwa ausgegeben hätte. Diese und andere Geschichten über tolle Hilfsaktionen finden Sie in unserem Dossier unter volksfreund.de/Mutmacher Vor allem eines ist übrigens ganz sicher sinnvoll: Jetzt nicht zu viel bei den großen Online-Händlern ausgeben, um bald wieder die Händler vor Ort unterstützen zu können. Denn eines ist klar: Ein Land auf Sparflamme ist dauerhaft ein wirtschaftlich schrumpfendes Land.

Wenn Sie Anregungen oder tolle Ideen haben, über die wir berichten sollten, mailen Sie uns gerne an trier@volksfreund.de (für Trier und Trier-Saarburg), an eifel@volksfreund.de (für den Eifelkreis Bitburg-Prüm und die Vulkaneifel) oder an mosel@volksfreund.de (für den Kreis Bernkastel-Wittlich).

Ich wünsche Ihnen einen ruhigen Abend. Falls Sie erst heute dazu kommen: Die ersten acht Teile des Coronavirus-Newsletters gibt es auf volksfreund.de zum Nachlesen. Anmeldungen zum Mail-Newsletter sind hier möglich. Bleiben Sie gesund!

Herzlichst, Ihr Thomas Roth

Haben Sie Anregungen, Kritik, Wünsche? Dann melden Sie sich gerne bei mir unter t.roth@volksfreund.de

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