Noch mehr Geld für Brot und Spiele

Trier · Das Land hat auf Bitte der Stadt Trier signalisiert, seinen Zuschuss zum Trierer Römer-Spektakel von 50 000 auf 75 000 Euro zu erhöhen. Möglicherweise muss Stadt ihren eigenen Zuschuss dann allerdings ebenfalls aufstocken.

 Ganz schön teures Spektakel: Die Stadt hat zum Römerfest „Brot und Spiele“ für 2008 insgesamt rund 80 000 Euro zugeschossen. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Ganz schön teures Spektakel: Die Stadt hat zum Römerfest „Brot und Spiele“ für 2008 insgesamt rund 80 000 Euro zugeschossen. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

(woc) Das Römer-Spektakel ,Brot und Spiele', das seit sieben Jahren im August mit Gladiatoren-Kämpfen im Amphitheater und einer römischen Stadt in den Kaiserthermen aufwartet, hatte bei seiner Auflage 2008 ein Minus von knapp 60 000 Euro erwirtschaftet. Am Dienstag hatte der Trierer Stadtrat mit knapper Mehrheit zugestimmt, die Hälfte davon mit Steuergeldern auszugleichen. Die private Trierer Agentur "Medienfabrik" ist von Stadt und Land mit der Organisation des Spektakels beauftragt und erhält dafür jährlich aus Mainz und Trier jeweils 50 000 Euro. Der Stadtrat hatte in seiner jüngsten Sitzung moniert, dass zusätzlich zu diesem festen Zuschuss der Agentur jährlich weitere, unerwartete Finanzspritzen gezahlt werden müssten. Medienfabrik-Chef Ronald Frank erklärte im TV-Gespräch, dass er bei einer zu geringen finanziellen Ausstattung ,Brot und Spiele' nicht mehr stattfinden würde. Name und Konzept gehen ursprünglich auf eine Initiative des Trierer Landesmuseums zurück, beides hat sich die Medienfabrik gesichert, die im Jahr 2002 von Stadt und Land mit der Organisation und Durchführung und deutlichen Ausweitung der Freiluft-Veranstaltung beauftragt wurde. Steigt die Medienfabrik aus, könnten laut Frank Name und Konzept nicht von einem anderen Veranstalter übernommen werden.
Das Land hatte erst im Jahr 2007 seinen jährlichen Zuschuss auf 50 000 Euro angehoben, unter der Voraussetzung, dass Trier auf die gleiche Summe erhöht. Ob die Stadt bei der in Aussicht gestellten Erhöhung auf 75 000 Euro ebenfalls mitziehen muss, ist laut Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink noch ungewiss. Zunächst sollen Vertragsverhandlungen mit der Medienfabrik geführt werden, um das Risiko nachträglicher, unerwarteter Finanzspritzen für die nächsten Jahre ausschließen zu können.

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