Nur rund 300 Gäste beim Trierer Bürgerempfang

Trier · Zum zweiten Mal hatte Triers Oberbürgermeister am Donnerstagabend zum Neujahrsempfang in die Arena Trier eingeladen. Nach dem zweistündigen offiziellen Programm gab’s Wein und Häppchen.

(woc) Waren zur Premiere im Vorjahr gut 1500 Trierer zu Klaus Jensens Bürgerempfang gekommen, fanden in diesem Jahr wohl wegen der schlechten Witterung nur rund 300 Gäste den Weg zur Großraumhalle Arena. Die Bigband des Humboldt-Gymnasiums – die spontane Unterstützung erfuhr von Triers Top-Trompeter Markus Stoll, der mit seiner Band später den geselligen Teil des Abends untermalt – sorgte trotzdem für gute Stimmung. „Sie zählen jetzt einfach alle fünffach“, scherzt Klaus Jensen bei seiner Begrüßung und bedankt sich herzlich bei allen, die Schnee und Eis getrotzt haben.

Im Gespräch mit der Journalistin Claudia Krell äußerte sich Jensen zu zentralen Themen der Stadtpolitik. An erster Stelle natürlich der Bürgerhaushalt. „Die Trierer haben nicht etwa utopische Wünsche, sondern ganz dezidierte, konkrete Vorschläge gemacht“, lobte Jensen. Weniger erfreulich die Stadtfinanzen. „Die Steuersenkungen der Bundesregierung sind völlig kontraproduktiv“, wurde Jensen deutlich. Der Stadt gingen durch dadurch mehrere Millionen Euro verloren. Dass die Steuererleichterungen gerade die entlasten, die es nicht nötig haben, machte Jensen an eiener ganz private Rechnung deutlich: „Meiner Frau und mir bringt die Steuersenkung rund 4000 Euro im Jahr – das ist nicht wirklich notwendig bei einem Oberbürgermeister- und einem Ministerinnengehalt!“

Was er ganz persönlich sich für das neue Jahr wünsche, fragte Moderatorin Krell am Schluss ihres Interviews. „Dass ich mehr Zeit mit meiner Frau habe und nicht sie nicht so oft nur grüßen kann, wenn ich sie bei der Landesschau im Fernsehen sehe“, scherzte Jensen über das Familienleben mit der Landesministerin.

Im bunten Teil des Bühnenprogramm wurden die Trierer Renate und Walther Heiss sowie der Musiker Michael Kiessling vorgestellt. Mit beeindruckendem Engagement baut das Ehepaar Heiss in Ostafrika seit Jahren Schulen, Kinderheime und Brunnen. Um zu helfen, dringen die Künstlerin und der Mediziner im Ruhestand dabei in die entlegensten Massai-Gebiete vor. Der Reinerlös aus dem Verkauf der Gemälde von Renate Heiss und Spendenmittel ihres Vereins „Afrikanische Kinder in Not“ fließen in die vorbildliche Direkthilfe.

Der Trierer Michael Kiessling lebt seit Jahren in Berlin – und steht zurzeit mit seinem eigenen Tanztheater-Stück „Deutschland tanzt“ auf der Bühne des Trierer Theaters. Vier Lieder präsentierte er aus der Produktion – eine willkommene Abwechslung im knapp zweistündigen offiziellen Programm. An dessen Ende durften dann endlich die rund ein Dutzend Sternsinger aus den Trierer Pfarreien einziehen, ihr Lied singen und um Spenden bitten. Dann begann der gesellige Teil des Abends – gemütlich und enspannt, trotz geringer Besucherzahl.

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