Obdachlose erfroren - Übernachtungsangebot abgelehnt

Igel · Eine 58-jährige, obdachlose Frau ist in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in ihrem Zelt bei Igel erfroren. Tragisch: Die Frau hatte zuvor das Angebot eines Hoteliers ausgeschlagen, während der Frostperiode kostenlos in einem Hotelzimmer zu übernachten.

 Kältetod in Igel. TV-Foto: Rolf Seydewitz

Kältetod in Igel. TV-Foto: Rolf Seydewitz

Foto: Rolf Seydewitz

(red/dpa) Laut Polizei hätten die nächtlichen Temperaturen von bis zu minus 16 Grad und die nicht witterungsgerechte Ausrüstung zum Tod geführt. Die Frau und ihr Begleiter haben seit mehreren Jahren in einem Zelt an der Mosel bei Igel gelebt. Ein Igeler Hotelier hatte zuvor angeboten, die Kälteperiode kostenlos in einem seiner Zimmer zu verbringen. Das Angebot hatte die Frau abgelehnt. Wie die Polizei in Trier am Donnerstag mitteilte, lebte die 58-Jährige bereits seit mehreren Jahren mit einem 43-Jährigen in dem Zelt, das beide an der Mosel aufgeschlagen hatten. Die zwei waren nicht für die Eiseskälte ausgerüstet.

„Wenn die Hilfsangebote nicht angenommen werden, ist es schwierig“, sagte ein Polizeisprecher in Trier. Es gebe zahlreiche Hilfsorganisationen, die Unterkunft und warme Mahlzeiten anböten. Trotz des tragischen Vorfalls sehen sich rheinland-pfälzische Kommunen gut gerüstet, um Obdachlosen während der kalten Jahreszeit einen Unterschlupf zu bieten. Zusammen mit kirchlichen und sozialen Organisationen haben viele Kommunen bereits in der Vergangenheit Hilfs- oder Übernachtungsangebote organisiert. Auch Vereine wie die „Platte — Die Obdachloseninitiative Rheinland-Pfalz“ aus Bingen helfen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei mehreren Kommunen.

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