AUS DEM ARCHIV Medikament falsch dosiert: Krankenschwestern auf der Anklagebank

Wittlich · Bei der Dosierung von Medikamenten kommt es nach Angaben von Experten immer wieder zu Fehlern. Zwei Krankenschwestern aus der Region müssen sich in einer Woche vor Gericht verantworten, weil sie einem Patienten eine deutlich erhöhte Dosis verabreicht haben sollen – mit nicht unerheblichen Folgen.

 Ein Kästchen mit verschiedenen Tageszeiten und allen Wochentagen steht gefüllt mit Tabletten auf einem Tisch.

Ein Kästchen mit verschiedenen Tageszeiten und allen Wochentagen steht gefüllt mit Tabletten auf einem Tisch.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Die Staatsanwaltschaft wirft zwei Krankenschwestern fahrlässige Körperverletzung vor, weil sie bei der Dosierung eines Medikaments Milliliter und Milligramm verwechselt haben sollen. Dem im Krankenhaus des Wittlicher Gefängnisses behandelten Patienten soll deshalb die fünffache Dosis eines Substitutionsmittels für Drogenabhängige verabreicht worden sein.

Laut Anklageschrift kam es deshalb zu einer akuten Vergiftung des Mannes. Seine Atmung habe sich verflacht, und er sei benommen gewesen. Nachdem der Notarzt ein Gegenmittel gespritzt hatte, verbesserte sich der Zustand des Patienten schlagartig.

Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf und erließ für die beiden 47 und 48 Jahre alten Krankenschwestern schließlich Strafbefehle. Damit wären die Frauen mit einer Geldstrafe davongekommen. Weil sie aber nach Angaben der Wittlicher Amtsgerichtsdirektorin Ingrid Luther Einspruch eingelegt haben, wird die versehentliche Falschdosierung jetzt vor Gericht verhandelt.

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