Zwei Beispiele für Kritik an Pflegeheimen in der Region. Doch längst ist es nicht in allen Heimen positiv. Gerade mal ein Viertel der Einrichtungen im Land wies laut dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) 2006 keine Defizite auf. Zwar bescheinigen die Prüfer, die Jahr für Jahr rund 300 der insgesamt 800 Heime und ambulante Pflegedienste unter die Lupe nehmen, den Pflegekräften im Großen und Ganzen gute Arbeit. Aber es gibt noch immer Mängel was etwa die Versorgung von Liegegeschwüren oder die Ernährung von Demenzkranken angeht.

Da das Füttern von Patienten zeitaufwendig ist oft Personal fehlt, wird vielen bettlägerigen Pflegebedürftigen die Nahrung über Magensonden zugeführt. Ein Drittel der Patienten erhält nach Angaben des MDK zu wenig Nahrung. Fast die Hälfte der Sonden-Ernährten werden nie gewogen.

Laut Techniker Krankenkasse wird jeder zehnte Heimbewohner so schlecht versorgt, dass er körperliche Schäden erleidet. Die Probleme werden sich verschärfen. Erst mit 85 beginne mittlerweile die problematische Pflegephase, sagt der aus Trier stammende Altersforscher Peter Borscheid.

Worauf muss bei der Heim-Wahl geachtet werden?

Es sollten ausreichend fachlich ausgebildete Pflegekräfte dort arbeiten. Oft werden ungelernte Pfleger eingesetzt. Man sollte die Zahl der Betreuungskräfte, die etwa nachts oder am Wochenende dort arbeiten, nachfragen. Ideal ist es, wenn jedem Bewohner eine feste Bezugsperson zugeteilt wird. Gute Pflegeheime dokumentieren, ob die Bewohner ausreichend getrunken haben und ob sie regelmäßig umgebetet werden. Es sollte auf kurze Kündigungsfristen von maximal einer Woche geachtet werden. Tipps zur Wahl der richtigen Einrichtung gibt es ab heute auch auf der neuen Internet-Seite http://www.pflegekritik.de . Darauf können sich Betroffene austauschen. Außerdem lesen Sie zum Thema Pflege in den kommenden Wochen eine TV-Serie.

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