Planer steigt aus dem Feuerwehrmuseums-Projekt aus

Hermeskeil · Wolfgang Schäfer wird mit seiner Firma „IFA“ den Planungsauftrag für den Bau des Feuewehrmuseums zurückgeben und auch nicht als Investor für den angedockten Gastronomiebetrieb mit Brauereiausschank auftreten. Das hat Schäfer am Donnerstagabend im TV-Gespräch als Reaktion auf die Kostendebatte im Stadtrat zwei Tage zuvor überraschend angekündigt.

 So sahen die Pläne von Mitinvestor Wolfgang Schäfer für das Rheinland-Pfälzische Feuerwehrmuseum in Hermeskeil aus. Doch daraus wird nun nichts. Schäfer steigt aus dem Projekt aus.

So sahen die Pläne von Mitinvestor Wolfgang Schäfer für das Rheinland-Pfälzische Feuerwehrmuseum in Hermeskeil aus. Doch daraus wird nun nichts. Schäfer steigt aus dem Projekt aus.

Foto: Grafik: IFA Gesellschaft für Immobilien

Er habe sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber er sehe keinen anderen Ausweg: „Es wurde der Eindruck vermittelt, dass wir kein verlässlicher Partner sind, die sich an vorgegebene Kosten halten. Das beschädigt den guten Namen unserer Firma und das können wir nicht hinnehmen.“ Das sagt Wolfgang Schäfer, Chef des Planungsbüros „IFA“ in Schillingen. Er kündigt deshalb an, dass er nicht nur den planerischen Auftrag für die Umwandlung des alten Hermeskeiler Heimatmuseums inklusive Errichtung eines Neubaus abgeben wird, um an dieser Stelle am „Neuen Markt“ das rheinland-pfälzische Feuerwehrmuseum zu installieren.

In der Konzeption für dieses wichtigste Projekt der Stadtentwicklung war auch vorgesehen, dass Schäfer – Besitzer des Brauhauses in Losheim – als privater Investor im Erdgeschoss des Altbaus für circa 700.000 Euro einen Gastronomiebetrieb eröffnet. „Auch das werde ich nicht machen“, stellt Schäfer klar.

Auslöser für diesen Schritt war die Stadtratssitzung am Dienstag, als bekannt wurde, dass die aktuelle Kostenschätzung für den Museumsbau mit knapp 1,84 Millionen Euro circa 80.000 Euro über der von den kommunalen Gremien gedeckelten Summe von 1,76 Millionen Euro vor. Schäfer kreidet insbesondere dem Bauamt der Verbandsgemeinde-Verwaltung an, dass nicht deutlich gemacht wurde, dass die mit 340.000 Euro taxierten Kosten für die Haustechnik nicht von IFA, sondern von einem anderen Ingenieurbüro ermittelt wurden. IFA habe deshalb ausdrücklich eine Senkung dieser Kostengruppe gefordert und günstigere Angebote vorgestellt. Die Kostengruppen, für die IFA selbst verantwortlich, habe man gegenüber der ersten Schätzung im Juni reduziert. Wäre man dem Ansatz der IFA-Schätzung fr Haustechnik gefolgt, wären die Kosten für den Museumsbau sogar um circa 160.000 Euro unter der Schallgrenze von 1,76 Millionen geblieben, so die Argumentation von Schäfer.

Bauamtsleiter Harald Haubricht hält dagegen, dass Kosten für die Haustechnik von unter 150.000 Euro, wie von IFA vorgeschlagen, bei einem Gebäude dieser Größe „sachfremd“ sind. Mit dem jetzt vorliegenden Betrag von 340.000 Euro für die Haustechnik wurde in diesem Bereich „schon abgespeckt bis zum geht nicht mehr“, so Haubricht.

Stadtbürgermeisterin Ilona König und Bürgermeister Michael Hülpes (beide CDU) haben sich in einer ersten Reaktion überrascht von Schäfers Schritt gezeigt und bedauern dessen Rückzug. Gleichwohl sei das Museumbau-Projekt damit noch nicht geplatzt. Man sei optimistisch, dass nun schnell ein anderer Planer gefunden wird. Auch bei der Suche nach einem neuen Investor für die Gastronomie sehe man Chancen, fündig zu werden.

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