Polizei warnt: Neue Enkeltrick-Variante

Wittlich · Vor einer neuen Variante des so genannten Enkeltrick-Betrugs warnt die Kriminalpolizei Wittlich. Eine 69-jährige Frau aus der Region erhielt einen Anruf – angeblich von einer Freundin – und sollte dieser mit Geld aushelfen. Als ihr Zweifel kamen, wurde sie sogar bedroht.

Beim Enkeltrick-Betrug werden zumeist ältere Menschen angeblich von ihren Enkeln angerufen und um Geld gebeten. Dahinter stecken jedoch Kriminelle, die die Verwirrung älterer Menschen ausnutzen und sie um ihr Geld bringen wollen. Mit einer neuen Variante des Enkeltricks sah sich eine 69-jährige Frau aus der Region konfrontiert.

Am Donnerstagvormittag erhielt sie einen Anruf von einer Frau, die sich als alte Freundin ausgab. Die Unbekannte fragte: „Erkennst du mich an der Stimme?“ Als die 69-Jährige fragte, ob die Anruferin „die Christa sei“, bestätigte diese das. Sie gab an, dass sie sich derzeit in Trier befinde und in einer finanziellen Notlage sei. Sie benötige dringend einen höheren Geldbetrag und werde diesen in einigen Tagen zurückgeben können.

Als die Angerufene Zweifel äußerte, dass sie tatsächlich mit ihrer Freundin Christa spricht, gab die Anruferin der Hörer an einen Mann weiter, der sich als Notar ausgab. Dieser drohte der 69-Jährigen mit einer Anzeige bei der Polizei, sollte sie sich weigern, mit Geld auszuhelfen. Die Anruferin wurde noch darauf hingewiesen, diese Sache dürfte kein Mensch wissen. Man habe bereits jemand losgeschickt um das Geld entgegenzunehmen, sagte die Betrügerin am anderen Ende der Leitung.

Das Opfer hob daraufhin zunächst von ihrem Bankkonto die geforderten 15.000 Euro in bar ab. Zu Hause wartete sie dann auf ihre Freundin, um ihr das Geld zu übergeben.

Dabei kamen ihr weitere Zweifel auf und sie rief bei ihrer Freundin in Ludwigshafen zurück. Dort erfuhr sie, dass ihre Freundin Christa keineswegs angerufen hatte. Schließlich wandte sich die 69-jährige Frau an die Polizei. Weitere Anrufe folgten nicht mehr. Es erschienen auch niemand, um das Geld abzuholen.

Extra

Enkeltrick

Die Polizei rät:

Lassen Sie Ihre Telefonnummer entweder gar nicht erst im Telefonbuch eintragen, oder, falls Sie einen Eintrag wünschen, dann nur mit abgekürztem Vornamen und ohne Straßenangabe. Täter suchen im Telefonbuch oder einer Telefonauskunfts-CD nach älteren meist weiblichen Vornamen, zum Beispiel Hildegard, Berta, Käthe. Aus dem Telefonbuch können sie die Anschrift erfahren. Nennen Sie niemals den Namen Ihrer Verwandten am Telefon. Geben Sie keine Auskünfte über Barvermögen im Haus oder auf Ihren Konten. Sagen Sie auch bei angeblichen Notfällen einfach: Ich kenne sie nicht, ich muss erst mit meinem Enkel oder anderen Verwandten sprechen und legen den Hörer auf. Geben Sie kein Geld an Ihnen Unbekannte heraus. Informieren Sie die Polizei.

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