Polizeischüsse auf Belgier - Keine Spur von Bankräuber

Trier · Anderthalb Monate nach den Polizei-Schüssen auf einen irrtümlich als Bankräuber verdächtigten Belgier liegen erste Ergebnisse der Gutachten von Bundes- und Landeskriminalamt vor. Das sagte der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Horst Roos dem TV. Über den Inhalt der Gutachten wollte Roos nichts sagen.

(sey) Der Fall machte bundesweit Schlagzeilen: Bei der Fahndung nach einem Bankräuber, der Mitte Februar die Sparkasse in Grosslittgen (Kreis Bernkastel-Wittlich) überfallen hat, wurde ein unbeteiligter, 37-jähriger Belgier durch eine Kugel aus einer Polizei-Maschinenpistole lebensgefährlich verletzt. Zivil-Beamte hatten den Spediteur irrtümlich für den Täter gehalten. Als der Belgier mit seinem Fahrzeug davon fuhr, schossen die Polizisten hinterher.

Inzwischen ist klar, aus welchen Waffen auf den 37-Jährigen geschossen wurde und wo die einzelnen Beteiligten sich befanden, als die Schüsse fielen. Das sagte Triers Leitender Oberstaatsanwalt Roos auf Anfrage von volksfreund.de. Näheres zu den Gutachten gab Roos nicht bekannt. Roos wartet nach eigenen Angaben nun auf die angekündigten Einlassungen der beiden Polizeibeamten, die sich bislang nicht zu dem Vorfall in einem Waldstück zwischen Sehlem und Dodenburg geäußert haben. "Danach wird entschieden, wie`s weitergeht", sagt Roos.

Gegen die Polizisten läuft ein Ermittlungsverfahren. Der durch einen Lungenschuss schwer verletzte Belgier hatte angekündigt, das Land Rheinland-Pfalz als Dienstherr auf Schadenersatz zu verklagen.Von dem Bankräuber, der bei dem Überfall in Grosslittgen 300 Euro erbeutet hatte, fehlt nach wie vor jede Spur.

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