Polizist bedauert Schüsse auf Belgier

Trier · Im Fall des vor sechs Monaten bei einer Bankräuber-Fahndung in der Eifel durch eine Polizeikugel schwer verletzten, unbeteiligten Belgiers dauern die Ermittlungen an. Erstmals äußerte sich jetzt im TV-Gespräch der Verteidiger einer der beiden Beamten: „Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände.“


(sey) Der Fall machte nicht nur bundesweit Schlagzeilen, sondern auch im Nachbarland Belgien. Von dort nämlich stammt der 37-jährige Spediteur, der bei der Fahndung nach dem flüchtigen Bankräuber von Großlittgen (Kreis Bernkastel-Wittlich) wenige Tage vor Fastnacht beinahe ums Leben gekommen wäre. Der sich beruflich in der Eifel aufhaltende Belgier hatte in einem Waldweg bei Dodenburg in seinem Kastenwagen gefrühstückt, als ihn zwei Polizisten in Zivil mit gezogenen Waffen kontrollieren wollten. Der 37-Jährige wähnte sich als Opfer eines Überfalls, fuhr los, die Polizisten schossen. Eine Kugel traf den Spediteur und verletzte ihn schwer.

Die Trierer Staatsanwaltschaft leitete gegen die beiden Polizisten ein Ermittlungsverfahren ein. Bislang schwiegen die Beamten zu den Vorwürfen. Im TV-Gespräch äußerte sich gestern erstmals der Trierer Rechtsanwalt Hartmut Diesel, der einen der beiden Beamten verteidigt. „Mein Mandant bedauert den Vorfall“, sagt Diesel, „es war eine Verkettung unglücklicher Umstände.“ Dafür spricht nach Angaben des Anwalts auch, dass sein Mandant als ruhiger und besonnener Polizist gelte: „Der war nicht als Rambo bekannt.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort