Prozess wegen Untreue geht in die Verlängerung

Gerolstein/Daun · Die ehemalige Geschäftsführerin des Waldferienparks Hinterhausen soll hohe Geldsummen veruntreut haben. Der Parkbesitzer behauptet, ihr in mehreren Einzelfällen insgesamt mindestens 15000 Euro Defizit nachweisen zu können.

(vog) Der Waldferienpark Hinterhausen bleibt im Gerolsteiner Land in den Schlagzeilen. Nach Ärger wegen Neubauten und Wohnrechtsverhältnissen sorgt jetzt der Untreuevorwurf gegen die Ex-Geschäftsführerin für Aufsehen. Die 53-jährige Angeklagte regelte 2003 und 2004 die Geschäfte. Der Besitzer entließ sie im November 2004 fristlos und zeigte sie Mitte Dezember wegen Untreue an. Angeblich hat er mehrere Unregelmäßigkeiten festgestellt. Mal seien Bar-Mieteinnahmen nicht verbucht worden, mal die Gelder aus den Spielautomaten mit einer 35-Euro-Pauschale statt den eigentlichen Einnahmen von mindestens 200 Euro.

Konkret listet der 61-jährige Niederländer auf, dass im Kassenbuch statt 687 Euro Kurtaxe nur 50 Euro vermerkt waren. Außerdem sollen 4000 Euro aus dem Tresor ebenso in der Tasche der Angeklagten gelandet sein wie 4600 Euro von einer Bankkontenauflösung.

Die Angeklagte bestreitet alles: „Ich habe nie Geld genommen.“ Vielmehr wirft sie den Parkbesitzer Steuerhinterziehung vor. Sie sagt: „Er hat das Geld eingesteckt, weil er viel Schwarzgeld brauchte, um Handwerker, Musiker und illegale Beschäftige zu bezahlen.“ Der Niederländer dementierte alle Vorwürfe mit einem Lachen. Alles sei rechtens. Als das Gericht ihn um Freigabe des Bankgeheimnisses für die zwei Geschäftskonten und Herausgabe der notwendigen Kassenbücher beim Steuerberater bittet, antwortet er spontan: „Ihr könnt alles haben. Ich habe nichts zu verbergen.“ Der Prozess ist so lange vertagt, bis Gericht und Staatsanwaltschaft die erforderlichen Unterlagen vorliegen.

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