Krebshilfe 100 Kilometer durch die Eifel – Große Aktion für kleine Patienten

Pronsfeld · Waltraud Holper organisiert einen 100-Kilometer-Lauf von Trier nach Pronsfeld. Zur Unterstützung der Kinderkrebsstation im Mutterhaus und aus Dank für die Hilfe, die ihre Familie im vergangenen Jahr erfuhr.

 Mit ganzem Herzen dabei: Werner Ludgen vom Förderverein der Kinderkrebsstation und Lauftherapeutin Waltraud Holper aus Pronsfeld.

Mit ganzem Herzen dabei: Werner Ludgen vom Förderverein der Kinderkrebsstation und Lauftherapeutin Waltraud Holper aus Pronsfeld.

Foto: Fritz-Peter Linden

„Das Jahr ist um, die Aussichten sind positiv.“ Waltraud Holper spricht, mit vorsichtigem Optimismus, vom Gesundheitszustand ihrer Tochter Maren: Die heute 25-Jährige hatte im Dezember 2017 eine erschütternde Diagnose erhalten – Leukämie. Der TV berichtete anschließend über die überwältigende Unterstützung, die Freunde und Sportkameraden der jungen Frau aus Pronsfeld organisierten, bis zu einer großen Typisierungsaktion, an der 1300 Menschen teilnahmen. Zugleich sammelten weitere Eifeler Vereine Geld, um der Familie finanziell über die Runden zu helfen.

Am Ende waren mehrere mögliche Stammzellenspender gefunden. Die Ärzte entschieden sich dann aber dafür, Zellen von Marens Schwester Svenja zu verwenden.

Maren geht inzwischen wieder zur Arbeit bei der Kreissparkasse in Prüm, spielt wieder Fußball bei der SG Winterspelt/Habscheid/Bleialf und nimmt im April auch wieder ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre in Trier auf. Ihre Mutter weiß, dass ein Rückfall möglich bleibt. Dennoch: Das alles, sagt Waltraud Holper, sei ein riesengroßes Geschenk.

Und deshalb sei es an der Zeit, zurückzuzahlen – auch vor dem Hintergrund der jüngsten TV-Berichte über die Sorgen um die Kinderkrebsstation im Trierer Mutterhaus. Zumal der Förderverein, sagt Vorstandsmitglied Werner Ludgen aus Olzheim, durchaus registriere, dass deswegen weniger Spenden für die Station und die Villa Kunterbunt eingegangen seien. Die Arbeit dort und beim Verein gehe aber weiter, sagt Ludgen. „Und wir sind weiterhin genauso auf Spenden angewiesen wie vorher.“

Genau deswegen plant nun Waltraud Holper, selbst Lauftherapeutin, für den Juni eine große Aktion, bei der viel Spenden- und Sponsorengeld für den Verein zusammenkommen soll: einen 100-Kilometer-Lauf von Trier nach Pronsfeld. Um damit „etwas zu tun für Leute, denen es nicht so gut geht, die kein Geld haben, die nicht abgesichert sind“. Davon gibt es genug: Der Förderverein, sagt Ludgen, betreue derzeit 14 Familien, die infolge der Erkrankung ihres Kindes „ans Existenzminimum geraten sind“.

Der Verein versuche, den Familien wenigstens einige Sorgen wegzunehmen, sagt Waltraud Holper. Und aus eigener Erfahrung kann sie heute sagen, wie wichtig das ist: „Mir war nicht bewusst, was da auf einen zukommt. Und wenn da keine Hilfe von anderen Menschen kommt, ist man ganz schnell allein. Man kann sich gar nicht vorstellen, welche Belastung das ist.“

Die Vorbereitungen für den Lauf – Motto: „Dir gehört mein Herz“ – haben längst begonnen: Waltraud Holper trainiert bereits seit Dezember mit einer Gruppe, die sich vorgenommen hat, die kompletten 100 Kilometer unter die Füße zu nehmen. Mitmachen und einsteigen kann man aber auch etappenweise – oder, indem man einfach Geld gibt. „Ich suche noch Sponsoren, Firmen und Vereine“, sagt sie, „und jeder, der teilnimmt oder die Sache gut findet, soll spenden.“

Wir werden weiter über die Vorbereitungen zum Lauf am Samstag, 29. Juni, berichten. Informationen findet man auch im Internet unter der Adresse www.prümer-stadtlauf.de – oder bei Waltraud Holper unter Telefon 0171/3612470.

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