40 Jahre im Dienst der Gemeinde

Ein seltenes Jubiläum feiert die bei Prüm gelegene Eifelgemeinde Rommersheim. Seit dem Jahr der Mondlandung 1969 kennen die dortigen Bürger nur einen Bürgermeister: Ignaz Nober, der überdies seit 50 Jahren im öffentlichen Dienst steht.

 Ortsbürgermeister Ignaz Nober auf dem Gelände der geplanten Photovoltaik-Anlage, einem seiner zahlreichen Projekte in der Gemeinde.TV-Foto: Vladi Nowakowski

Ortsbürgermeister Ignaz Nober auf dem Gelände der geplanten Photovoltaik-Anlage, einem seiner zahlreichen Projekte in der Gemeinde.TV-Foto: Vladi Nowakowski

Rommersheim. Als der TV im Juli bei Ignaz Nober (68) anrief, um pünktlich zu seinem 40. Amtsjubiläum als Ortsbürgermeister über ihn zu berichten, geschah Unerwartetes. "Ach, wissen Sie, das muss jetzt nicht sein, das lassen wir mal lieber", kam als Antwort. "Wenn Sie wollen, kommen Sie im November, dann machen wir alles in einer Aktion".

Einwohnerzahl von 398 auf 675 gestiegen



Die "Aktion" erwies sich als Veranstaltung mit Seltenheitswert: Ignaz Nober feierte am Dienstag im Rommersheimer Gasthaus "Zum Lindenstock" nicht nur seine 40 Jahre als Bürgermeister; obendrein beging er das 50. Dienstjubiläum im öffentlichen Dienst, wo er zuletzt Oberamtsrat in der Verwaltung des Straßenbauamtes Gerolstein war. Und um nicht so ganz allein im Mittelpunkt zu stehen, verabschiedete er an diesem Abend drei altgediente Gemeinderatsmitglieder. Mag es Bescheidenheit sein, pragmatisches Denken oder beides zugleich - für die Art und Weise, nicht seine Person, sondern die Sache in den Vordergrund zu stellen, ist Ignaz Nober in der Verbandsgemeinde Prüm bekannt.

Wer sich Rommersheim und Umgebung heute anschaut, wird sich kaum vorstellen können, wie der Ort 1969, im Jahre seines Amtsantrittes als bis dahin jüngster Bürgermeister der Gemeinde, aussah. Auf den neuen Mann an der Spitze des Gemeinderats kamen von Anfang an große Aufgaben zu: Flurbereinigung, Bau der Kanalisation und der Kläranlage, Erschließung der Neubaugebiete, der Sportplatz, der zum ersten Rasenplatz weit und breit wurde, und das bisher größte Fest der Dorfgeschichte, die 1250-Jahr-Feier, waren die Herausforderungen der ersten Jahre.

Die infrastrukturellen Maßnahmen der gesamten Amtszeit Ignaz Nobers lassen sich an dieser Stelle nicht alle aufzählen, zwei Zahlen sollen aber als Beleg für die gute Arbeit des Ortsbürgermeisters und des Gemeinderats genannt werden: 1969 hatte Rommersheim 398 Einwohner, heute sind es 675. Der Ort ist während der bisherigen Amtszeit des heute 68-Jährigen prächtig gediehen, wofür er im "Lindenstock" von Verbandsbürgermeister Aloysius Söhngen und Helmut Melcher, dem ersten Beigeordneten Rommersheims, in warmen, humorvollen und sehr persönlichen Worten geehrt wurde. Eine Urkunde und Grußworte von Ministerpräsident Kurt Beck unterstrichen die Bedeutung des Jubiläums.

Neben dem Jubilar und den drei scheidenden Gemeinderatsmitgliedern saß noch eine weitere Hauptperson des Abends an der Festtafel: Leni Nober. Nicht nur ihr Ehemann, auch die anderen Redner des Abends, bedankten sich bei der Bürgermeistergattin. Ignaz Nober: "Ohne die Unterstützung meiner Frau wäre das alles nicht möglich gewesen."

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