Auf zwei Rädern durch vier Jahrzehnte

Prüm · Der Radsportclub Schneifel Prüm startet mit stolzen 200 Mitgliedern in sein 40. Vereinsjahr. Das Jubiläum wird intern mit einem Besuch der Tour-de-France-Etappe in Düsseldorf gefeiert.

 Der Nachwuchs fährt lieber Mountainbike. Aber auch das freut die Verantwortlichen beim RSC Schneifel Prüm. Foto: RSC

Der Nachwuchs fährt lieber Mountainbike. Aber auch das freut die Verantwortlichen beim RSC Schneifel Prüm. Foto: RSC

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Prüm Die Fahrräder wogen noch einige Kilogramm mehr, Schutzhelme setzten sich zwar im Radsport durch, waren aber noch lange nicht auf den Straßen zu sehen, und dass dereinst sogar mal ein Tour-de-France-Fahrer aus den eigenen Reihen hervorgehen sollte, konnte damals noch niemand ahnen: Als 1977 acht begeisterte Drahtesel-Freunde den Radsportclub Schneifel Prüm (RSC) gründeten, war noch nicht abzusehen, welchen Erfolg die kleine Radler-Runde damit anstoßen sollte. Vierzig Jahre später blickt der RSC im Wortsinn auf eine bewegte Vereinsgeschichte zurück. Ein großes Fest planen die Sportler zwar nicht, das kleine Jubiläum wird aber in den eigenen Reihen gebührend gefeiert.
"Wir werden mit allen Mann nach Düsseldorf fahren, wenn dort die Tour de France startet", sagt Geschäftsführer Erich Rölen. Immerhin wolle man doch das Eigengewächs Johannes Fröhlinger gebührend unterstützen: "Wir sind stolz darauf, einen Tour-de-France-Fahrer aus unseren eigenen Reihen zu haben." Die Tour nach Düsseldorf sei fest als einer der Höhepunkte im Vereinsjahr geplant: "Wir werden diesmal kein Rennen wie zum 25.-Jubiläum veranstalten, der Aufwand ist einfach sehr groß und schwierig zu meistern."
Der Verein sei eh übers ganze Jahr sehr aktiv, die Mitglieder hätten einfach mehr davon, wenn man als feste Clique nach Düsseldorf fahre. Und die sei immerhin recht groß. Zum Jahresende 2016 habe der Verein genau 195 Mitglieder im Breiten- und im Rennsport gezählt. "Wir werden in Düsseldorf bestimmt 60 Mann sein, da kommt gut Stimmung auf. Besonders wenn man jemanden aus den eigenen Reihen anfeuern kann." Schließlich habe Fröhlinger als junger Radfahrer seine ersten Sporterfahrungen im RSC gesammelt und sei hier gefördert worden.
Auch heute noch setzt der RSC auf die verstärkte Jugendarbeit. "Wir können uns glücklich schätzen, dass wir noch immer beliebt bei jungen Radfahrern sind. Im vergangenen Jahr konnten wir sogar acht Jugendliche als Mitglieder hinzugewinnen", sagt Rölen. Aktuell zähle die Jugendabteilung damit 15 Fahrer. Allerdings habe sich das Interesse des Nachwuchses deutlich verändert. "Mit klassischem Radsport können wir anscheinend niemand Jungen mehr hinter dem Ofen hervorlocken. Fast ausnahmslos begeistern sich unsere jungen Fahrer für Mountainbikes - Rennräder sind nicht mehr bei ihnen gefragt."
Man gräme sich aber nicht darüber: "So ist das eben, und Mountainbikes sind ja auch was Tolles."
Man stelle das Angebot des Vereins mittlerweile regelmäßig an Schulen vor, biete Schnupperfahrten an und finde gerade im vierten und fünften Schuljahr immer einigen Zuspruch. Wöchentlich biete man so mittlerweile in der Saison einen Mountainbike-Treff an. "Von Schönecken oder Prüm aus geht es dann zusammen in die schöne Natur." Und wie läuft die restliche Vereinsarbeit? "Gut! Wir haben einige sehr motivierte Mitglieder unter uns", sagt der Geschäftsführer. Zwar habe man gerade in der Jahreshauptversammlung nicht wie geplant einen neuen turnusmäßigen Vorstand wählen können, das sei aber nicht am Einsatzwillen der Radsportler gescheitert, sondern einfach, weil der Vorstand aus Krankheitsgründen nicht vollständig anwesend sein konnte. "Wir müssen nun zügig einen Ersatztermin einberufen, dann wird neu gewählt."
Weitere Informationen zum Verein und seinen Angeboten im Internet unter: <%LINK auto="true" href="http://www.rsc-pruem.de" text="www.rsc-pruem.de" class="more"%>
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Extra

Mit Johannes Fröhlinger kann der RSC sich stolz schätzen, einen Tour-de-France-Fahrer hervorgebracht zu haben. Fröhlinger wurde 1985 in Gerolstein geboren und wuchs in Seiwerath auf. 2006 konnte er das französische Eintagsrennen Trophée des Champions sowie die Tour d'Alsace für sich entscheiden. 2007 unterschrieb er beim Team Gerolsteiner. Mittlerweile fährt er in der zehnten Saison für das Team Giant-Alpecin.

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