"Besenwagen" für Hobbyradler

Ein neues Busangebot erweitert seit Anfang Mai den Radweg von Prüm nach St. Vith. Zweimal täglich können sich müde Radfahrer mit dem Bus von Prüm aus nach St. Vith bringen lassen oder unterwegs zusteigen.

 Mit den Vertretern aus Prüm, Arzfeld und St. Vith wurde der neue Radbus der Öffentlichkeit vorgestellt. TV-Foto: Christian Brunker

Mit den Vertretern aus Prüm, Arzfeld und St. Vith wurde der neue Radbus der Öffentlichkeit vorgestellt. TV-Foto: Christian Brunker

Prüm/St. Vith. (ch) Wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Radbus her: Zumindest für die Strecke von Prüm nach St. Vith ist diese Möglichkeit für Radfahrer mit müden Beinen Realität.

Seit dem 1. Mai bietet die Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft (RMV) zusammen mit der André Bustouristik einen Radelbus auf der Strecke von Prüm über Pronsfeld, Lünebach, Üttfeld und Bleialf ins belgische St. Vith an. An Wochenenden und Feiertagen startet der Bus um 10 Uhr und um 16 Uhr in der Abteistadt in Richtung Belgien. Für 34 Zweiräder bietet der Busanhänger Platz, die Fahrtzeit dauert rund eine Stunde. In der Hauptsache gilt es, die Menschen mit ihren Rädern von Prüm nach St. Vith zu bringen. Grund: Die meisten Radler fahren wegen des Gefälles die Strecke von St. Vith nach Prüm. Natürlich kann auch in St. Vith für die Fahrt nach Prüm eingestiegen werden, aber dann geht die Fahrt ohne Stopp direkt nach Prüm. Der Fahrpreis inklusive Rad für die komplette Strecke beträgt fünf Euro.

Eine gute Erweiterung des Radweg-Angebots findet Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm: "Der Radweg nach St. Vith wird sehr gut angenommen, und mit diesem Angebot wollen wir die Radler noch mobiler machen." Auch Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy freut sich über die neue Verbindung. "Das ist ein ganz tolles Angebot, vor allem für die nicht ganz so sportlichen Radfahrer."

Hilfe für müde Beine



Patrick Schnieder, Bürgermeister der VG Arzfeld, wies darauf hin, dass auch seine Verbandsgemeinde von dem neuen Angebot profitiere, weil über Pronsfeld und Lünebach auch die Radwege im Islek an den Bus angeschlossen seien. "Das ist auch für diese Strecken ein Gewinn", sagt Schnieder. St. Viths Bürgermeister Christian Krings lobte den Mut der Betreiber, den Bus einzurichten, auch wenn man derzeit noch nicht kostendeckend arbeiten könne. "Das ist auf jeden Fall eine wesentliche Aufwertung des Radwegs", sagt Krings.

Natürlich wolle man mit diesem Angebot irgendwann in die Gewinnzone, sagt Norbert Gietzen, Niederlassungsleiter der RMV-Bus. Das könne man aber am Anfang noch nicht erreichen. Aber man wolle ein Zeichen setzen und den Radverkehr optimieren. "Wir wollen das Ganze einfach mal anlaufen lassen und schauen, wie sich die Nachfrage entwickelt", sagt Gietzen. Rentabel werde der Radbus erst, wenn man mehrfach täglich fahren könne. "Aber dabei ist auch das Wetter ein entscheidender Faktor."

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