Bewegte und bewegende Bilder

Gedenken an die größte Nachkriegs-Katastrophe in der Abteistadt: Am Mittwoch, 15. Juli, begeht die Stadt Prüm den 60. Jahrestag der Explosion eines Sprengstofflagers am Kalvarienberg. Zwölf Menschen kamen damals ums Leben. An diesen Tag soll auch ein Film erinnern, den der Geschichtsverein Prümer Land zusammenstellt.

Prüm. 60 Jahre Kalvarienberg-Katastrophe: "Der 15. Juli ist ein Tag, der in Prüm einfach nicht vergessen werden darf", sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy.

Das gelte in jedem Jahr - aber vor allem zum anstehenden 60. Gedenktag. "Da wollen wir noch einmal besonders an die Menschen erinnern, die damals ihr Leben verloren haben oder ihr Hab und Gut."

Explosion tötete 12 Menschen



Es war am Abend des 15. Juli 1949, als in einem Bunker unter dem Kalvarienberg ein Feuer ausbrach. Kurz darauf, gegen 20.20 Uhr, detonierten darin 500 Tonnen Sprengstoff, die dort zur Zerstörung von Westwall-Anlagen lagerten.

Die Stadt war zu diesem Zeitpunkt bereits weitgehend evakuiert. Dennoch tötete die Explosion zwölf Menschen. Viele weitere Prümer Bürger wurden verletzt, fast 1000 von ihnen erneut obdachlos.

Rund 80 Wohnhäuser lagen in Trümmern, außerdem viele weitere Gebäude, darunter auch das Krankenhaus. Der Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zu mehr als 90 Prozent zerstörten Stadt erhielt einen schweren Rückschlag.

60. Jahrestag mit Gedenkgottesdienst



Die Stadt, die Pfarrgemeinde und der Geschichtsverein Prümer Land werden den 60. Jahrestag unter anderem mit einem Gedenk-Gottesdienst (18 Uhr, Basilika) und einer Ausstellung im Konvikt begehen.

"Außerdem soll ein Film gezeigt werden", sagt Volker Blindert, der Vorsitzende des Vereins.

Für die vorgesehene Ausstellung werde derzeit noch Material zusammengestellt. "Viele, viele Bilder" werde sie präsentieren, Zeitungsartikel aus der damaligen Zeit "und weitere Berichte, die zu dem Thema auch im ,Landboten' erschienen sind", sagt Blindert.

Für die Bürgermeisterin ist es wichtig, dass die Katastrophe damals nicht nur ein lokales Ereignis ohne historischen Bezug war: "Sie war auch eine Folge dieses Krieges", sagt Mathilde Weinandy. Am Kalvarienberg und dem 20 Meter tiefen Krater, den die Explosion damals gerissen hat, erinnert heute ein großes Steinkreuz an die Explosion und ihre Opfer. Bis zum 60. Gedenktag, sagt Mathilde Weinandy, soll dort auch die Beleuchtung erneuert werden.

Bereits zur Grenzlandschau (30. April bis 4. Mai auf dem Prümer Ausstellungsgelände) stellt der Geschichtsverein einen Sonderstempel der Deutschen Post zur Explosionskatastrophe vor. Diesen Stempel gibt es nur an einem Tag während der GLS am Stand des Vereins.

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