Bleialfer planen Bürgerstiftung

Den Bürgersinn stärken, Projekte im Ort voranbringen: In Bleialf soll dafür eine Bürgerstiftung gegründet werden. Die Vorbereitungen dafür laufen schon. Doch bevor die Stiftung ins Leben gerufen werden kann, müssen 25 000 Euro Gründungskapital zusammenkommen.

 Bleialf hat vielleicht bald eine eigene Bürgerstiftung. Erste Schritte in diese Richtung wurden schon unternommen. TV-Foto: Stefanie Glandien

Bleialf hat vielleicht bald eine eigene Bürgerstiftung. Erste Schritte in diese Richtung wurden schon unternommen. TV-Foto: Stefanie Glandien

Bleialf. (sn) Die Zahl der Bürgerstiftungen nimmt in Deutschland rasant zu. Zurzeit gibt es schon 257 dieser Stiftungen, davon acht in Rheinland-Pfalz. Eine davon wurde 2005 in Bernkastel-Kues gegründet. Nun soll eine weitere hinzukommen. In Bleialf ist eine noch kleine Schar von Gründungsstiftern dabei, die Gründungssumme von 25 000 Euro zu sammeln.

Vor etwa zwei Jahren startete Ortsbürgermeisterin Edith Baur einen Bürgeraufruf. Wer Interesse hätte, Bleialf nach vorne zu bringen, solle sich bei ihr melden. Das taten sieben Bürger. Erstes Projekt war die Überarbeitung der bestehenden Homepage von Bleialf. Doch wer etwas bewegen will, braucht Geld. Und davon gibt es im Gemeindehaushalt zu wenig.

Da kam Hanns-Peter Küster die Idee, eine Bürgerstiftung zu gründen. Wie bei allen Stiftungen geht es um Geld. Das zahlen Privatpersonen, Firmen oder Institutionen auf ein Konto ein. Das Grundkapital sowie die Zustiftungen, die in Zukunft eingehen, bleiben unangetastet. Einmal gestiftetes Geld bleibt für Generationen hinweg erhalten. Nur aus den Zinsen können Projekte bestritten werden.

Eine Bürgerstiftung ist wirtschaftlich und politisch unabhängig. Eine Dominanz einzelner Stifter, Parteien, Unternehmen wird abgelehnt. Über die Verwendung der späteren Zinserträge entscheidet ein gewählter Stiftungsrat.

Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. "Am Anfang setzen wir ein kleines Pflänzchen in die Welt. Aber nach 20 bis 30 Jahren haben wir eine Eiche", sagt Küster. "Das Ding muss wachsen."

Noch ist der Samen nicht gesät. Doch Küster will das Grundkapital bis Jahresende zusammenbekommen. Vor allem die Förderung des Bürgersinns ist ihm wichtig. Dass die Leute sich im Ort engagieren.

Wenn Firmen Jubiläen feiern, oder das Jubelpaar an seiner goldenen Hochzeit Geld sammelt für einen guten Zweck, dann könne das zukünftig auch an die eigene Bürgerstiftung gehen, hofft er. Die Initiative hat eine Satzung erarbeitet, die der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier bereits vorliegt.

Die Internetseite www.buergerstiftung-bleialf.de ist bereits freigeschaltet. Demnächst soll es einen Flyer und eine Bürgerversammlung geben. EXTRA Bundesweit engagieren sich 257 Bürgerstiftungen für soziale, kulturelle oder andere gemeinnützige Anliegen in ihrer Stadt, Gemeinde oder Region; in Rheinland-Pfalz sind es acht. Unter anderem gibt es seit 2005 eine Bürgerstiftung in Bernkastel-Kues. Bürgerstiftungen sind selbstständige und unabhängige Institutionen, die in einem geografisch begrenzten Raum langfristigen Vermögensaufbau betreiben, um gemeinnützige Zwecke zu fördern. Sie dienen als Sammelbecken für Spenden und Zustiftungen. Weitere Informationen zum Thema gibt es im Internet unter www.aktive-buergerschaft.de (sn)

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