Chancen für die Landwirtschaft

FDP-Landtagskandidat Günter Eichertz hat sich mit anderen Liberalen im Regionalzentrum der Rinder-Union West in Fließem über die Entwicklungen in der Rinderzucht informiert und über die Zukunft der Landwirtschaft diskutiert.

 RUW-Leiter Gerd Grebener (ganz rechts) zeigt den FDP-Politikern Eva Gräfin Westerholt, Günter Eichertz, Nicole Morsblech und Thomas Auler (von rechts nach links) die Behälter, in denen die tiefgekühlten Spermaproben lagern. TV-Foto: Christian Brunker

RUW-Leiter Gerd Grebener (ganz rechts) zeigt den FDP-Politikern Eva Gräfin Westerholt, Günter Eichertz, Nicole Morsblech und Thomas Auler (von rechts nach links) die Behälter, in denen die tiefgekühlten Spermaproben lagern. TV-Foto: Christian Brunker

Fließem. Der Landwirtschaft Entwicklungschancen geben und nicht den gegenwärtigen Stand zementieren: Das ist das Ziel, mit dem FDP-Landtagskandidat Günter Eichertz in den Wahlkampf geht. In welche Richtung sich die Landwirtschaft entwickeln wird, zeigt sich bei einem Besuch des Landwirts aus Uppershausen (bei Neuerburg) im Regionalzentrum der Rinder-Union West (RUW) in Fließem. Zusammen mit anderen FDP-Politikern und Kreistagsmitglied Eva Gräfin Westerholt lässt sich der Kandidat von RUW-Leiter Gerd Grebener einen Einblick geben, auf welchem hohen Niveau derzeit Milchkühe gezüchtet werden.

Früher, so berichtet Grebener, habe es im Dorf einen Bullen gegeben, der dann alle Kühe im Ort gedeckt habe. Wenn der sich eine Krankheit einfing, wurde direkt der gesamte Viehbestand infiziert. Mittlerweile werden die Bullen geradezu weltweit gecastet und auf ihr Erbgut hin untersucht. Nur diejenigen, die den besten Nachwuchs garantieren, dürfen sich fortpflanzen - und dafür wird schon einmal Sperma tiefgefroren aus Kanada importiert. Auch in Fließem stehen 70 Bullen im Stall. Für Eichertz, selbst Milcherzeuger, gehört das zum Alltag. Aber den übrigen Politikern ist anzumerken, dass sie mit den Details, wie Milchkühe gezüchtet werden, nicht ganz so vertraut sind.

In der anschließenden Diskussion der FDP-Politiker mit dem RUW-Leiter steht die Zukunft der Landwirtschaft in der Eifel im Mittelpunkt. Klar sei, sagt Eichertz, dass es einen tiefgreifenden Strukturwandel in der Landwirtschaft gebe. Die Betriebe müssten größer werden, was einige Probleme mit sich bringe, etwa den wachsenden Bedarf an Fachkräften. "Das ist eines der Kernprobleme", sagt Eichertz, vor allem angesichts der geringen Arbeitslosenquote im Kreis. Dennoch führe an immer größeren und damit wirtschaftlicheren Betrieben kein Weg vorbei. Denn die von den Grünen idealisierten Kleinstbetriebe hätten nun mal keine Zukunft. "Der gegenwärtige Stand in der Landwirtschaft soll zementiert werden, so dass sie sich nicht entwickeln kann", sagt Eichertz. Doch auch die Landwirte müssten sich den neuen Marktentwicklungen anpassen können und dürfen. Das bedeutet für ihn auch das unumkehrbare Ende der Milchquote - auch wenn Ulrike Höfken von den Grünen den Bauern das Gegenteil verspreche. "Die Politik muss reinen Wein einschenken, damit sich die Landwirte darauf einstellen können", sagt Eichertz. "Wir brauchen einfach verlässliche Rahmenbedingungen, wenn etwa Investitionen von zwei bis drei Millionen Euro anstehen."ExtraSchwerpunkte: Wenn Günter Eichertz als Direktkandidat für die FDP in den Landtag gewählt wird, will er sich unter anderem für mehr Ruhe in de Schullandschaft einsetzen. Das Gymnasium muss als Schulform flächendeckend neben der Realschule plus erhalten werden. Die bewährte duale Berufsausbildung sollte dringend qualitativ und personell verbessert werden. Wirtschaftspolitisch muss der Mittelstand in den Focus gerückt werden, der Mittelstand ist das wirtschaftliche Rückgrat der Eifel und von Rheinland-Pfalz. Bei der Agrarpolitik setzt sich Günter Eichertz für eine nachhaltig wirtschaftende Landwirtschaft ohne einseitige Bevorzugung der Biolandwirtschaft sowie eine Gleichbehandlung von Nahrungsmittel- und Energieproduzierenden Betrieben ein. (ch)

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