Arzfeld/Lützkampen. Ob Turnhalle oder Feuerwehrhaus, Kindergarten oder Gemeindehaus: In den kommenden Wochen und Monaten werden die öffentlichen Gebäude in der Verbandsgemeinde Arzfeld Besuch von Experten bekommen. Insgesamt 39 Objekte stehen auf der Liste und werden von Experten in Augenschein genommen und eingehend untersucht. Dabei werden Vorschläge erarbeitet, wie sich durch gezielte Umbaumaßnahmen Energie einsparen lässt. Auch Wärmebild-Kameras kommen zum Einsatz.

Das ist der erste Schritt eines Teilkonzeptes zum Klimaschutz, das die Verbandsgemeinde Arzfeld im vergangenen Dezember beschlossen hat und für das jetzt die Zusage für die Förderung aus Bundesmitteln eingetroffen ist. Und die ist üppig: 80 Prozent der Kosten für die energetische Analyse übernimmt das Umweltministerium. Die übrigen 20 Prozent teilt sich die Verbandsgemeinde mit den Ortsgemeinden entsprechend der Nutzung des jeweiligen Gebäudes. "So müssen die Ortsgemeinden für ein energetisches Konzept für ihr Dorfgemeinschaftshaus nur einen Bruchteil dessen bezahlen, was es normalerweise kosten würde", sagt Schnieder. "In den meisten Fällen beläuft sich das auf wenige Hundert Euro."

In Lützkampen stehen die Grundschule und der Kindergarten auf der Liste. "Bei dieser günstigen Gelegenheit habe ich natürlich sofort zugegriffen", sagt Ortsbürgermeister Patrick Bormann. Beide Gebäude stammen aus den 60er Jahren.

Schwerpunkt bei der energetischen Sanierung wird die Wärmedämmung bei den Gebäuden sein. So sollen in Lützkampen in Schule und Kindergarten neue Fenster eingebaut und die Dächer eine bessere Dämmung erhalten. Außerdem sollen künftig die Gebäude, die in direkter Nachbarschaft liegen, über eine gemeinsame Holzpellets-Heizung mit Wärme versorgt werden. "Das bietet sich an, weil beide Gebäude ähnliche Nutzungszeiten haben", sagt Klaus Theis von der Verbandsgemeinde-Verwaltung.

Schnieder: Gemeinden sparen doppelt

Das so erstellte Konzept wird dann zur Grundlage der Sanierung der Gebäude, die dann noch einmal vom Bund gefördert wird, dann mit rund 25 Prozent. "So sparen die Gemeinden doppelt", sagt Schnieder. Das neue Konzept sei die Fortsetzung der bisherigen Politik der VG, die in den vergangenen Jahren großen Wert auf Energie-Effizienz und regenerative Energien gelegt habe, so der VG-Chef. "Die bisherigen Maßnahmen waren sehr erfolgreich", sagt Schnieder, allein bei der Schule in Daleiden spare man jedes Jahr mehrere Tausend Euro.

Doch bis auch in Lützkampen die ersten Handwerker mit neuen Fenstern und neuer Dämmung anrücken, wird noch einige Zeit ins Land gehen. "Wegen der Menge an Objekten werden wir voraussichtlich erst im Frühjahr 2010 mit den ersten Sanierungen beginnen können", sagt Theis. Denn erst steht die Bestands-Analyse auf dem Programm.