Dampf in allen Gassen

Einige Tausend Besucher sind am Wochenende zum achten Internationalen Oldtimertreffen auf das Prümer Ausstellungsgelände gekommen. Dabei sind nicht nur Traktoren, Autos und historische landwirtschaftliche Maschinen zu sehen, es gibt auch spannende Vorführungen vom Sensendengeln bis zum Brotbacken.

Prüm. (jtz) Unter dem Motto "Bei uns dampft es" ist das achte Internationale Oldtimertreffen in Prüm für manchen Besucher gar ein Wiedersehen mit der eigenen Vergangenheit, als man selbst noch eine Landwirtschaft betrieb und mit Traktoren die Zugtiere ersetzte. Allein 400 historische Fahrzeuge ab Baujahr 1906 bis Anfang der 1960er Jahre sind zu sehen. Ein Dampftraktor "McLaren Boadicea" fährt Kinder durch das Ausstellungsgelände.

Alle drei Jahre veranstaltet der Verein "Historische Fahrzeuge Eifel Ardennen" mit seinen 50 Mitgliedern dieses Großereignis. "Der Rhythmus ist richtig gewählt, jedes Jahr würde zu viel und die Leute strapazieren", sagt Josef Drückes, der Vorsitzende des Vereins. Die Schlepperfreunde setzen sich für die Förderung und Pflege von Kulturwelten, landwirtschaftliches Brauchtum, insbesondere Restaurierung, Erhaltung, Pflege und Ausstellung historischer Landtechnik ein. "Allen Generationen, insbesondere der Jugend, soll dadurch vermittelt werden, wie in vergangener Zeit die Landbevölkerung mit fortschreitender Technisierung arbeitete", sagt Drückes. Da die Eifeler Traktorfreunde an Veranstaltungen in ganz Deutschland teilnehmen, gastieren viele als Gegenbesuch in Prüm. Mit dabei ist der Schmiedeclub aus Weltersburg im Westerwald mit einem starken Team, ob am Feuer oder Amboss.

Doch die Traktoren und Maschinen stehen nicht nur still, bei zahlreichen Vorführungen können die Besucher erleben wie die Technik funktioniert. Demonstriert wird etwa das Getreidedreschen vom Erntevorgang sowohl mit Dreschflegel, Stiftendreschmaschine bis zur Großdreschmaschine - angetrieben von einer Dampfmaschine. Josef Drückes zeigte, wie eine Dampflokomotive mit einer Seilwinde und Dreibock einen 20 Zentner schweren Stein hochzog. Der Fahrtrecker D 400, Baujahr 1958, ist für Albert Juchems aus Duppach das liebste Schätzchen. Seine Frau Thekla sagt: "Die Oldtimertreffen können zur Sucht werden". Heinz Leuschen aus Kalenborn führt eine alte Holzsäge vor, mit der sein Opa über die Dörfer zog und seinen Lebensunterhalt verdiente. Mit fast 20 Tonnen Eigengewicht ist der Hart-Parr Traktor aus Amerika eine besondere Attraktion des Treffens.

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