"Das ist eine Anmaßung, so etwas zu behaupten"

Jünkerath/Gönnersdorf · Eine Passage im Fusionsvertrag zwischen den Verbandsgemeinden Hillesheim und Gerolstein (TV von gestern) bringt Wallung: Denn darin ist erwähnt, dass die Obere Kyll ihre KFZ-Zulassungsstelle an die Hillesheimer abtreten soll. Aber in Jünkerath denkt niemand daran.

Jünkerath/Gönnersdorf. "Die Zulassungsstelle stand nie zur Diskussion", sagt Diane Schmitz, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde (VG) Obere Kyll.
Kommunal reform


Wie viele andere Bürger und Kommunalvertreter zwischen Hallschag und Gönnersdorf hat sie mit einiger Empörung auf den TV-Artikel von gestern über die nächsten Schritte bei der Fusion zwischen den Verbandsgemeinden Hillesheim und Gerolstein reagiert.
Denn darin ist das Vorhaben erwähnt, im Hillesheimer Rathaus eine solche Zulassungsstelle einzurichten - für den Fall, so heißt es, dass sich Jünkerath dazu entschließe, die eigene Filiale aufzugeben. Zitat: "Die zuständigen Stellen sollen dazu ersucht werden." Jünkerath aber denkt nicht daran, sich dazu zu entschließen: "Wir werden unsere Zulassungsstelle behalten", sagt Diane Schmitz, das stehe so nicht nur im Eckpunktepapier für die Fusion mit Prüm, die Aufgabe sei immerhin im Jahr 1975 per Gesetz an die Obere Kyll übertragen worden. Nach dem Zusammenschluss sollen bekanntlich eine Reihe von Bürgerdiensten in Jünkerath erhalten bleiben, "damit niemand weit fahren muss", wie Diane schmitz betont.
Sie habe das alles "mit Erstaunen gelesen", sagt die Bürgermeisterin, zumal niemand in Gerolstein oder Hillesheim deswegen vorher einmal an der Oberen Kyll angeklopft habe.
Gönnersdorfs Ortsbürgermeister Walter Schmidt ist bei der Lektüre des Artikels richtig in Rage geraten: "Mich hat das heute Morgen so aufgeregt, da könnt ich kotzen", sagt er und empfiehlt, aus der Geschichte einen Aprilscherz zu machen. Dass man von der Oberen Kyll erwarte, einfach so die Zulassungsstelle abzutreten, findet er unverschämt: "Das ist eine Anmaßung, so was zu behaupten." fpl
Meinung

Ab nach Prüm
Dass man sich zwischen Hillesheim und Gerolstein schon so prima einig ist, was zumindest den Punkt Zulassungsstelle betrifft, bitteschön. Dass man aber einfach so etwas angeht, ohne vorher die zu fragen, die dafür zu fragen wären, kommt mindestens ignorant rüber, wenn nicht gar herablassend. Ähnliche Erfahrungen haben die Vertreter von der Oberen Kyll auch in den immer wieder gescheiterten Fusionsverhandlungen mit Hillesheim und Gerolstein gemacht. Das Ganze ist ein weiteres Signal dafür, dass es Zeit ist, nach Prüm zu wechseln, wo sie sich anständig behandelt fühlen. f.linden@volksfreund.de

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