Das Leben kehrt wieder ins frühere Kloster zurück

Daleiden · Vier Jahre dauerten Um- und Ausbau des ehemaligen Daleidener Klosters. Die letzten Arbeiten laufen noch, doch am heutigen Samstag kehrt mit der Einweihung der Seniorenresidenz Eifelgold wieder Leben ins Haus ein.

 Chef Christoph Schmidt vor der Residenz. TV-Foto: Frank Auffenberg

Chef Christoph Schmidt vor der Residenz. TV-Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Daleiden. Kreissägen kreischen in den Gängen, Schweißfunken schießen durchs Treppenhaus - überall herrscht im ehemaligen Daleidener Dominikanerinnen-Kloster Betriebsamkeit. Acht Jahre ist es her, dass der Orden wegen gestrichener Mittel das Anwesen verlassen musste (der TV berichtete).
Lange blieb es ruhig um den Bau, bis der Bedburger Mediziner Alfred Hamacher 2011 das Anwesen kaufte und von 2012 an vier Jahre lang zur Seniorenresidenz Eifelgold umbauen ließ. Mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür wird das alte "Marienhaus" am heutigen Samstag, 16. April, um 13 Uhr seiner neuen Bestimmung übergeben.
"Viel Zeit haben wir nicht mehr, aber das Gröbste ist erledigt", sagt Geschäftsführer Christoph Schmidt. Die leitende Pflegekraft Katja Colling lächelt - ein Hauch von Skepsis liegt auf ihrem Gesicht, als müsse sie sich selbst etwas Mut zusprechen: "Im Grunde ist wirklich alles fertig, es fehlen nur noch die schmiedeeisernen Gitter an den Fenstern und Balkonen und einige Einrichtungsgegenstände. Die ersten Zimmer sind aber schon bezugsfertig."
Erste Bewohnerin zieht ein


Gut so, denn schon drei Tage nach der Einsegnung durch Pfarrer Hermann-Josef Norta wird die erste Bewohnerin am Dienstag einziehen, und dann geht es Schlag auf Schlag weiter. "Bis November werden 40 bis 45 Bewohner betreut", sagt Schmidt.
Insgesamt könnten in dem 2500 Quadratmeter großen Haus zwar 49 Senioren betreut werden, weil man aber auch Plätze zur Kurzzeit- und Verhinderungspflege anbiete, sei ein gewisser Puffer an freien Zimmern praktisch. Das zeigten die Erfahrungen, die unter anderem im ersten Haus des Betreibers, dem Senioren- und Pflegeheim Erftflora in Bedburg (Nordrhein-Westfalen), gesammelt wurden. "Wie dort auch schon, hat Dr. Hamacher in Daleiden sehr viel Wert auf die Liebe zum Detail gelegt", sagt Schmidt.
Die relativ lange Bauzeit sei übrigens unter anderem genau dieser Detailliebe geschuldet. "Der Eigentümer hat besonders in den ersten Jahren viel Eigenleistung von sich und auch seiner Familie eingebracht", sagt Schmidt.
Insgesamt kosteten der Umbau des alten Klosters sowie der Ausbau der Anlage und die Ergänzung zweier neuer Wohntürme etwa sechs Millionen Euro. "Es wurde aber eben auch einiges geleistet. Im Haus sind die Bauarbeiten abgeschlossen, die Park- und Gartenanlage ist aber noch lange nicht fertig. Es fehlt zum Beispiel noch ein Löschteich, ohne ihn hätte Daleiden im Notfall einfach zu wenig Wasser."
Besonders stolz sei man übrigens auf ein Detail, das bereits vor dem Umbau im Haus zu finden war: "Unsere eigene kleine Kapelle. Zu unserem Glück wurde sie nie entweiht", sagt Christoph Schmidt. "So können wir unseren Bewohnern und auch allen Daleidenern eigene Gottesdienste im Haus anbieten." Generell hoffe man auf viele Besucher aus dem Ort, auch um viel Leben ins Eifelgold zu bringen: "Wir werden bald unser eigenes Café Ginster eröffnen, das hoffentlich auch gut vom Dorf angenommen wird." aff

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