Das neue alte Stück Heimat kommt gut an

Prüm · Seit gerade einmal einem Monat gibt der Eifelkreis wieder das PRÜ-Kennzeichen aus. Doch schon jetzt sind 1600 Autos mit dem neuen alten Nummernschild unterwegs. Besonders begehrt: Kombinationen mit der Ziffer 1.

Prüm. "Der Publikumsandrang in der Zulassungsstelle Prüm war in den ersten Tagen extrem", sagt Heike Linden, Pressesprecherin des Eifelkreises. In den ersten vier Wochen haben rund 1600 Bürger die Chance genutzt, sich wieder ein PRÜ-Kennzeichen auf ihr Fahrzeug zu machen. Das entspricht gut einem Prozent der Fahrzeuge im gesamten Eifelkreis. Seit Dienstag, 6. November, können sich Autofahrer im Eifelkreis bei der Zulassung zwischen dem BIT und dem PRÜ entscheiden. Allerdings sei die Nachfrage nach dem PRÜ auf der Zulassungsstelle in Prüm deutlich größer gewesen. "In Bitburg wurden nur wenige Umstellungen vorgenommen", sagt Linden.
Umstellungsprobleme habe es keine gegeben, sagt Heike Linden. "Lediglich die Internet-Reservierung konnte erst drei Tage später durch das Rechenzentrum eingerichtet werden." Allein durch die Ummeldegebühren von knapp 40 Euro hat der Kreis rund 64 000 Euro eingenommen. Besonders begehrt sind Nummernschilder mit der Ziffer 1. Von insgesamt rund 700 möglichen Varianten sind derzeit nur noch 47 verfügbar - mit eher ungewöhnlichen Buchstabenkombinationen wie QY 1 oder YF 1.
"Das ist doch herrlich", freut sich Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. "Ich habe mir direkt PRÜ-M 50 geholt." Sie habe sich aber schon gewundert, wie viele Autos mit einem PRÜ man mittlerweile sehe.
"Das ist meiner Meinung nach ein Zeichen dafür, dass viele ihre Verbundenheit mit Prüm und dem Prümer Land ausdrücken wollen", sagt Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm. "Nirgendwo ist das Interesse an den Kennzeichen so groß gewesen wie bei uns." Viele wollten damit auch Werbung für ihre Region machen. Auch auf dem Dienstwagen des Bürgermeisters steht mittlerweile ein PRÜ: Mit PRÜ-M 1970 fährt Söhngen durch die Verbandsgemeinde. "1970 steht dabei für das Gründungsjahr der Verbandsgemeinde", sagt Söhngen. Und auch privat wird er noch umstellen. "Das kommt auch noch", sagt Söhngen.
Von der großen Resonanz ist der Arzfelder Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder überrascht: "Die Nachfrage übertrifft meine Erwartungen bei weitem, mit einem so großen Interesse hätte ich nicht gerechnet." Die Entwicklung zeigt, dass die Wiedereinführung der Altkennzeichen einen Nerv treffe. Er selbst plant allerdings nicht umzusteigen. "Mir fehlt ein bisschen die nostalgische Erinnerung an alte PRÜ-Zeiten, weil ich sie nicht bewusst miterlebt habe. Meine Verbundenheit mit meiner Heimat, dem Arzfelder und Prümer Land, bedarf aber auch keines besonderen Autokennzeichens."

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