Das Prümer Land feiert seine Wehren
Auw bei Prüm · Das Prümer Land hat sich am Wochenende in Auw getroffen: Mehr als tausend Besucher zog es zur Jubiläumsfeier der Feuerwehr, zum Verbandsfeuerwehrfest der VG Prüm und zur Kirmes.
Auw bei Prüm. Die Feuerwehr Auw hatte gleich mehrere Gründe zu feiern: Sie richteten die Peter-und-Paul-Kirmes aus, die Wehr feierte ihr 90-jähriges Bestehen und dann sollte am Wochenende auch noch das neue Einsatzfahrzeug eingeweiht werden.
Dieses Vorhaben musste dann jedoch verschoben werden, weil der Feuerwehrwagen nicht rechtzeitig ausgeliefert wurde. Dazu Wehrführer Lars Eichten: "Da sind wir natürlich etwas enttäuscht. Es hätte so gut gepasst. Nun müssen wir uns noch vier Wochen länger gedulden."Politik gefordert
In seiner Festansprache ging Wehrführer Eichten nicht nur darauf ein, sondern schrieb auch der Politik einiges ins Stammbuch. Aus- und Fortbildung der Wehrleute seien so zeitaufwendig geworden, das dies in kleineren und mittleren Betrieben zu Problemen führe, wenn ständig Mitarbeiter ausfielen, die sich in der Feuerwehr engagieren.
"Das ist größtenteils versicherungstechnischen Auflagen geschuldet", erklärte der Landtagsabgeordnete Michael Billen. Er und auch allen übrigen Festredner lobten das Engagement der Feuerwehren.
Die Freiwillige Feuerwehr Auw ist eine von fünf Hilfsstützpunkten der Verbandsgemeinde Prüm. Sie besteht aus der Feuerwehr Auw, der Löschgruppe Schlausenbach und der Löschgruppe Laudesfeld. Im Ausrückbereich der Wehr wohnen mehr als 2000 Bürger. Aktuell hat die Feuerwehr 28 aktive Mitglieder, fünf Alterskameraden und zwei Ehrenmitglieder.
"Rund 1000 Feuerwehrfrauen und -männer verrichten in der VG Prüm mit rund 22 000 Einwohnern ihren Dienst in den 52 Feuerwehreinheiten und vier Jugendfeuerwehren. Und das tun sie sehr gut", konstatierte Aloysius Söhngen, VG-Bürgermeister und damit Chef der Feuerwehr.Extra
Die Feuerwehr Auw kann auf eine stolze Geschichte zurückblicken. Ihr Ursprung beruht auf einer Besonderheitt: Am Kirmesmontag 1926 brannte es auf dem Gehöft Hascheid. Eine Auwer Feuerwehr gab es damals aber nicht, also mussten die Bleialfer anrücken. Das kostete nicht nur jede Menge Zeit, es führte später auch für genügend Gesprächsstoff. Kurz darauf konnte der Bleialfer Wehrführer Piontek die Auwer Jugend zur Gründung einer eigenen Wehr begeistern. Gegen den Willen der Gemeindeverwaltung setzten sich die jungen Leute durch und gründeten die Feuerwehr - ganz ohne finanzielle oder ideelle Unterstützung. Die Mitglieder verpflichteten sich zur Zahlung von monatlich 20 Pfennig. Davon konnte man zunächst aber nur das Wichtigste, Gürtel und Helme, anschaffen. Für dringende Anschaffungen spielte man Theaterstücke. Zwar überließ die Gemeinde der jungen Feuerwehr die alte Spritze, aber keine weiteren Zuschüsse. Bei der nächsten Gemeinderatswahl stellte die Feuerwehr eigene Kandidaten und erhielt prompt vier Abgeordnete. Nun konnten die Belange der Feuerwehr nicht mehr umgangen werden. Man schaffte einen Spritzenwagen an, dazu eine Protze, die den eigentlichen Wagen zog, neue Schläuche und ein zweites Standrohr. RH
