Denkmäler Aufschwung am Aufgang

Dasburg · Sanierung läuft: Die Brücke hinauf zur Dasburg wird in Schuss gebracht. Vorigen Januar waren dort Steine aus der Brüstungsmauer gebrochen und hinabgestürzt. Nicht das erste Malheur.

 Bröckelstein und lauter Gerüste: die Arbeiten am Aufgang zur Dasburg.

Bröckelstein und lauter Gerüste: die Arbeiten am Aufgang zur Dasburg.

Foto: Fritz-Peter Linden

„Es sieht bedrohlich aus“, sagt Dasburgs Ortsbürgermeisterin Beate Bormann. „Aber es wird.“ Genau: Die Sanierung der Auffahrt zur Dasburg läuft. Die Irrhausener Firma Weiland HTS hat mit den Arbeiten begonnen. Und alles ist so weit im Plan.

Rückblick in den kalten und verschneiten Januar vorigen Jahres: Aus der Brüstungsmauer an der Auffahrt zur Burg waren Steine gebrochen und in den Hang darunter gestürzt. Es war der zweite Schreckmoment für die Dasburger am Wahrzeichen des Dorfs, denn bereits fünf Jahre zuvor, im Januar 2012, war das Gleiche am Rundturm neben dem Gemeindehaus passiert (das Haus und die Auffahrt gehören den Dasburgern, die Burganlage dem Land, der TV berichtete).

Die Mauerbrocken waren damals aus der Höhe auf die Bundesstraße 410 hinabgekracht. Ursache für das Bröckeln in beiden Fällen: vermutlich gefrorenes Regenwasser, das sich im Mauerwerk ausgedehnt hatte.

Der Turm ist längst wieder befestigt, jetzt ist die Auffahrt zur Burg dran. Die Arbeiter, sagt die Gemeindechefin, hätten bereits die alte Brüstungsmauer bis hinab aufs Felsgestein entfernt und Betonfundamente eingezogen. Am Ende wird der Bruchstein wieder draufgemauert.

Und das kostet: In der ersten Schätzung aus dem vorigen Jahr kalkulierte man noch mit rund 260 000 Euro. Inzwischen sind es 495 000. Die gute Nachricht: „Dadurch, dass wir Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung sind, haben wir einen dicken Zuschuss aus dem Investitionsstock gekriegt.“ Innenminister Roger Lewentz (SPD) kam selbst ins Grenzdorf, um dem Ersten Beigeordneten Thorsten Heiles „höchstpersönlich“, sagt Beate Bormann, den Bescheid über stabile 297 000 Euro zu überreichen.

Warum nicht der Bürgermeisterin? Die lag zu dem Zeitpunkt im Prümer Krankenhaus. „Das blöde Knie“, sagt Beate Bormann. „Ich hätt heulen können.“

Jetzt aber darf sie sich freuen: Die Sache läuft, voraussichtlich im September soll die Auffahrt fertig sein. Zwar muss dann der populäre Mittelaltermarkt wohl noch ein weiteres Jahr aussetzen, aber der Weihnachtsmarkt darf wohl wieder wie gewohnt auf der Burg ausgerichtet werden.

Das Land Rheinland-Pfalz beteiligt sich auch über die Generaldirektion Kulturelles Erbe, eine Einrichtung des Bildungs- und Kulturministeriums, an den Kosten: Die GDKE gibt bei der aktuellen Sanierung 78 000 Euro dazu. Die übrigen 119 500 Euro finanziert die Gemeinde über einen Kredit.

Die Sanierung der Auffahrt wäre ohnehin nötig gewesen, die gelockerten Steine waren nur der letzte Beweis dafür: Die bis dahin letzte, sagt Beate Bormann, „war 1964 gewesen. Das war jetzt also kein Luxus. Absolut nicht.“

Und auch, wenn man weiterhin nur zu Fuß und über den provisorischen Steg auf die Burg gelangt: Heiraten kann man weiterhin dort, im Trauzimmer des Forsthauses, das ebenfalls auf der Anlage steht.

Nach der Sanierung gerät dann ein weiteres großes Vorhaben in den Blick: der Ausbau der Bundesstraße 410, die mitten durch Dasburg und weiter zur Grenze nach Luxemburg führt. Bevor das aber beginnen kann, muss zuerst die Umleitungsstrecke erneuert werden: die Kreisstraße 149 hinauf in Richtung Dahnen.

 Bröckelstein und lauter Gerüste: die Arbeiten am Aufgang zur Dasburg.

Bröckelstein und lauter Gerüste: die Arbeiten am Aufgang zur Dasburg.

Foto: Fritz-Peter Linden
 Ortsbürgermeisterin Beate Bormann ist froh, dass die Sanierung begonnen hat. Fotos (2): Fritz-Peter Linden

Ortsbürgermeisterin Beate Bormann ist froh, dass die Sanierung begonnen hat. Fotos (2): Fritz-Peter Linden

Foto: Fritz-Peter Linden
 Bröckelstein und lauter Gerüste: die Arbeiten am Aufgang zur Dasburg.

Bröckelstein und lauter Gerüste: die Arbeiten am Aufgang zur Dasburg.

Foto: Fritz-Peter Linden

Die aber hat sich ebenfalls verzögert: „Wegen der Schlingnatter“, sagt Beate Bormann. Denn die Tiere – und etliche Blindschleichen – hausen in der Befestigungsmauer der Hangstraße. Denen, sagt Josef Arens vom Landesbetrieb Mobilität, werde nun eine „artgerechte, neue Behausung“ in der Nähe der Stützwand eingerichtet. Der Ausbau sei vorgesehen für 2019.

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