Drei Sprachen, zehn Schauspieler und ein Kriegsstück

Krautscheid · Die Theatergruppe Krautscheider Kommedies hat sich in ihrer neuen Produktion dem Thema "Erster Weltkrieg" angenommen. Am Samstag, 14. Dezember, feiert "Des Kaisers geliehener Knecht" Premiere.

 In stilechten Kostümen nimmt die Theatergruppe Krautscheider Kommedies in ihrer neuen Produktion die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in die Eifel zu Beginn des ersten Weltkriegs. Foto: privat/Ralf Leonardy

In stilechten Kostümen nimmt die Theatergruppe Krautscheider Kommedies in ihrer neuen Produktion die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in die Eifel zu Beginn des ersten Weltkriegs. Foto: privat/Ralf Leonardy

Krautscheid. Kaum ein Thema ist in der Kunst, der Bildung und auf den Bühnen so präsent wie die Diktatur der Nationalsozialisten und der Zweite Weltkrieg - doch was ist mit dem ersten von Deutschland ausgehenden Krieg? Im nächsten Jahr jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal. Höchste Zeit, um sich dem Jahrestag zuzuwenden, dachten sich die Mitglieder der Theatergruppe Krautscheider Kommedies. Die internationale Truppe stellt am Samstag, 14. Dezember, in dem Stück "Des Kaisers geliehener Knecht" einen ebenso ernsten, wie humorigen Blick auf die Herrschaft Preußens, den Krieg und die Konsequenzen für die Bevölkerung in der Eifel vor.
"Erzählt wird die Geschichte eines von Preußen enteigneten Luxemburger Bauern. Als Arbeitskraft wird er auf einen Hof in der Eifel geschickt. zu seinem Glück halten die Bewohner des Bauernhofes nichts von den preußischen Expansionsgelüsten, was allerdings zu unterhaltsamen Spannungen mit der Obrigkeit führt", fasst Regisseur und Autor Ralf Leonardy die Handlung zusammen.
Der Clou: die Krautscheider Kommedies halten an ihrem bewährten Konzept fest und führen das Stück dreisprachig auf. "Gleichberechtigt nebeneinander wird auf der Bühne Lëtzebuer gesch, Eifelerplatt und Hochdeutsch gesprochen", sagt Leonardy. Der Grund dafür sei sehr einfach zu fassen: "Wir wollen alle Menschen in der Eifel im gleichen Maße ansprechen. Lëtze buergesch wird hier einfach gemocht."
Das Eifelerplatt wiederum sei eine Verbindung zur Heimat und Hochdeutsch sei ein Tribut an alle Zugezogenen. "Sie bereichern unsere Eifel, indem wir auch Hochdeutsch sprechen, wollen wir jeden mitnehmen." Übersetzungen gebe es aber keine: "Wenn mal ein paar Sätze nicht sofort verstanden werden, erschließen sie sich aber sicher aus der Situation auf der Bühne", betont Leonardy.
Vor zehn Jahre sei die Gruppe aus einer Schnapsidee heraus gegründet worden. "Die Utscheider Theatergruppe spielte plötzlich nicht mehr. Ein Wirt fragte mich, ob ich nicht eine andere Gruppe kennen würde. Kannte ich nicht, aber spontan sagte ich zu, doch selbst eine zu gründen.
Sechs von ihm geschriebene und drei eingekaufte Stücke seien mittlerweile gespielt worden. "Insgesamt standen wohl knapp 25 Leute bei uns auf der Bühne. Bei der aktuellen Produktion sind wir zu zehnt." aff
"Des Kaisers geliehener Knecht" wird am Samstag, 14. Dezember, um 20.15 Uhr und am Sonntag, 22. Dezember, im Saal des Gasthauses Islekhöhe. Karten sind dort für 8 Euro im Vorverkauf und an der Abendkasse erhältlich (auch im Krautscheider Hof).

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