Eifelverein Mathilde Weinandy tritt ab ...

Prüm/Düren/Mayen · ... allerdings nur beim Eifelverein: Nach acht Jahren als Hauptvorsitzende will die Prümer Stadtbürgermeisterin das Amt jetzt abgeben. Die Nachfolge bei den Vorstandswahlen im Mai scheint schon geregelt.

 Wandert weiter, aber nicht mehr als Chefin des Eifelvereins: Mathilde Weinandy.

Wandert weiter, aber nicht mehr als Chefin des Eifelvereins: Mathilde Weinandy.

Foto: Fritz-Peter Linden

Zettelwirtschaft ohne Ende: Am Sonntag, 26. Mai, werden die Stadt- und Gemeinderäte, die Bürgermeister und das Europaparlament gewählt. Der Eifelverein hat dann seine wichtigste Abstimmung schon hinter sich gebracht: Denn kurz davor, am Samstag, 25. Mai, stehen bei der Frühjahrstagung in Mayen die Wahlen für den Hauptvorstand an. Neu bestimmt wird dann auch, wer den Verein in den kommenden vier Jahren als Hauptvorsitzender führen wird.

Das war bisher, und zwar acht Jahre lang, Mathilde Weinandy. Aber: „Ich hör jetzt auf“, sagt die Prümer Stadtbürgermeisterin. Apropos: Das ist, wie bereits mehrere Male berichtet, der Posten, für den die CDU-Politikerin auch am 26. Mai wieder kandidiert, neben Herausforderer Johannes Reuschen von der Prümer Bürgerbewegung.

Im Eifelverein aber tritt sie nicht mehr an. Dadurch habe ihr Nachfolger – einziger Kandidat ist der frührere nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Rolf Seel (CDU) aus der Nordeifel – auch genügend Zeit, sich einzuarbeiten. Denn in fünf Jahren werde Hauptgeschäftsführer Manfred Rippinger in den Ruhestand gehen. Und wenn der dann ebenfalls abgelöst werde, solle jemand an der Spitze des Vereins stehen, „der schon ein bisschen Einblick hat“, sagt Mathilde Weinandy. „Dann ist das einfacher.“

Es sei nicht ganz leicht mit dem Abschied vom Amt: „Darüber habe ich mir lange Gedanken gemacht.“ Denn in den acht Jahren habe sie den Eifelverein sehr zu schätzen gelernt – und zugleich Einblick erhalten „in eine Riesenorganisation, die ganz viel macht, wovon manche gar nichts ahnen“. Von der Betreuung der ganzen Wegenetze bis zu „unendlich vielen Veranstaltungen“. Und das vorrangig geleistet von Menschen, die das ehrenamtlich tun.

Und auch den Posten der Hauptvorsitzenden erledige man nicht mal so nebenbei, allein 20 bis 30 Termine im Jahr seien es unter anderem gewesen, viele an den Wochenenden. Aber: „Superschön“ seien die acht Jahre gewesen. Sie habe viel Gemeinschaft erlebt in dieser Zeit. „Das habe ich sehr geschätzt“, sagt Mathilde Weinandy. Und teils sogar das Wandern neu entdeckt, ob in fernen Bergen oder auf dem Römerkanal-Weg von Nettersheim nach Köln.

In ihrer Amtszeit entwickelte der Eifelverein ein neues Logo, das statt des früheren Dreieckssymbols jetzt auf den Markierungen der 2100 Kilometer Hauptwanderwege zu sehen ist. Das Jugendferienheim Simmerath und die Niederburg Manderscheid verkaufte man und verschaffte sich damit finanziellen Spielraum. Veränderungen, die gewiss auch kritisch begleitet worden seien, sagt Mathilde Weinandy. Aber das gehöre eben dazu.

Zu den Neuerungen in ihrer Amtszeit, sagt Manfred Rippinger, zähle auch die Modernisierung des Internetauftritts, der es jetzt auch den Ortsgruppen viel leichter mache, ihre Informationen zu verbreiten. Bei all diesen Dingen, sagt Rippinger, habe ihn die scheidende Vorsitzende stets unterstützt. Die Zusammenarbeit sei wirklich gut gewesen, „auch angesichts ihrer Eingespanntheit als Stadtbürgermeisterin“.

Nur das mit der angestrebten Verjüngung des Vereins – das, so bekennt sie frei heraus, „habe ich auch nicht geschafft“. Vielleicht ja auch, weil so viele bereits verpflichtet seien in anderen Vereinen und Einrichtungen – ob bei Sport, Rettungsdiensten, in Chören oder woanders. Und nicht zuletzt in der Familie und im Beruf.

Jetzt hört sie an der Spitze des Vereins auf, bleibt ihm aber als Mitglied erhalten und wird sich auch weiter engagieren. Das Gute am Abschied aus der ersten Reihe? Antwort, nicht überraschend: „Wenn ich weiter Bürgermeisterin sein darf, dann hab ich noch mehr Zeit für Prüm.“ Für die Aufgabe im Eifelverein aber sei sie „total dankbar. Das war sehr, sehr schön.“

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