Musik Ein kleines, feines Kammerorchester

Prüm · In Prüm proben sieben Streicher regelmäßig Stücke von Barock bis in die Romantik. Einmal im Jahr kann man sie im Saal des Regino-Gymnasiums hören.

 Das Prümer Kammerorchester probt dienstagabends im Regio-Gymnasium in Prüm.

Das Prümer Kammerorchester probt dienstagabends im Regio-Gymnasium in Prüm.

Foto: Christina Bents

Im kleinen Musiksaal des Reginogymnasiums wird konzentriert gearbeitet. Dirigent Wolfgang Merkes, der hauptamtlicher Kirchenmusiker in Gerolstein ist, hat ein neues Musikstück mitgebracht. Ein Hofkapellmeister aus Schweden, Johann Helmich Roman, hat es 1728 geschrieben.

Die Suite daraus liegt jetzt auf den Notenständern der Hobbymusiker. Der Kontrabass und die Celli legen den beiden Geigen einen breiten Klangteppich aus, auf dem diese sich rhythmisch sicher bewegen. Ein paar, sich im laufenden Lied ändernde Vorzeichen, wollen noch genauer betrachtet werden, doch dann klingt es schon nach richtig guter Musik. Die Mitglieder des Prümer Kammerorchesters bringen viel Erfahrung mit.

Sie sind zwischen 40 und 79 Jahre alt und spielen schon seit Jahrzehnten ihr Instrument. Bei manchem war zwar eine Zeit dabei, in der es keine Möglichkeit gab zu spielen. Aber dann, haben sie sich irgendwann ein Herz gefasst, das Instrument aus dem Koffer geholt, und wieder angefangen.

Schließlich haben sie wieder den Schritt ins Orchester gewagt. Yvonne Vos, Orchestermitglied: „Es macht einfach Spaß ein Streichinstrument mit anderen zusammen zu spielen. Zuhause üben ist eine Sache, aber im Orchester ist einfach ein anderer Klang und ein anderes musikalisches Gefühl.“

Da stimmt Christa Dannhäuser, Orchestermitglied, zu: „Zusammen ein musikalisches Ziel haben, und das dann zu erreichen, ist schon etwas Besonderes, was man alleine zu Hause nur schwer hinkriegt.“ Wichtig ist bei dieser kleinen Kammermusikformation die Auswahl der Stücke. Da momentan keine Bratsche mitspielt, muss Wolfgang Merkes darauf achten, was er an Literatur aussucht, aber vor große Herausforderungen stellt ihn das nicht. Er sagt: „Es gibt beispielsweise Kirchensonaten von Mozart oder die Divertimenti von Haydn, bei denen keine Bratsche notwendig ist, davon wollen wir jetzt einige proben oder ich schreibe die Stücke um, so dass es zu unserer Besetzung passt.“ Weiter ergänzt er: „Wobei es schön wäre, wenn Streicher zu uns stoßen würden, dann würden sich unsere musikalischen Möglichkeiten erweitern.“ Dazu meint Michael Rohles, Orchestermitglied: „Mit fundierten Grundkenntnissen kann man hier mitspielen, man muss kein Profi sein. Und wenn es einem Spaß macht, dabeibleiben. So viele Möglichkeiten für Streicher gibt es hier in der Umgebung ja auch nicht.“

Jedes Jahr gibt das Prümer Kammerorchester ein Konzert in der Aula des Regino-Gymnasiums. Dabei stellt der Dirigent es unter ein Thema.

Im vergangenen Jahr war es die Romantik mit Werken von Franz Schubert, Edvard Grieg und Felix Mendelssohn-Bartholdy. Davor waren es einmal die frühen Stücke von Joseph Haydn für Streicher und Klavier. Auch europäische Komponisten des Barock waren Konzertthemen. „Bei unseren Konzerten in der Aula ist immer eine besondere Atmosphäre, es ist ein Genuss dort zu spielen und die Akustik eignet sich hervorragend für unsere Musik. Das wissen auch unsere Besucher zu schätzen, der Raum ist immer gut gefüllt.“, schwärmt Michael Rohles.

 Das Prümer Kammerorchester probt dienstagabends im Regio-Gymnasium in Prüm.

Das Prümer Kammerorchester probt dienstagabends im Regio-Gymnasium in Prüm.

Foto: Christina Bents
 Das Prümer Kammerorchester probt dienstagabends im Regio-Gymnasium in Prüm.

Das Prümer Kammerorchester probt dienstagabends im Regio-Gymnasium in Prüm.

Foto: Christina Bents
 Das Prümer Kammerorchester probt dienstagabends im Regio-Gymnasium in Prüm.

Das Prümer Kammerorchester probt dienstagabends im Regio-Gymnasium in Prüm.

Foto: Christina Bents

Das nächste Konzert des Kammerorchesters ist im November, der Termin wird noch bekanntgegeben.

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