Ein Prümer Junge in der Jury

Mainz/Prüm · Die Schriftstellerin Krystyna Kuhn erhält heute in Mainz den rheinland-pfälzischen Jugendbuchpreis "Goldene Leslie" - für ihren Roman "Monday Club: Das erste Opfer". Einer der jungen Juroren, die darüber mitbestimmten, ist Philipp Rehm aus Prüm.

 Nur sehr selten hat Philipp Rehm mal kein Buch auf dem Nachttisch liegen. TV-Foto: Frank Auffenberg

Nur sehr selten hat Philipp Rehm mal kein Buch auf dem Nachttisch liegen. TV-Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Mainz/Prüm. Der rheinland-pfälzische Jugendbuchpreis "Goldene Leslie" geht in diesem Jahr an Krystyna Kuhn für ihren Roman "Monday Club: Das erste Opfer". Kulturminister Konrad Wolf wird der Autorin heute in Mainz die mit 2000 Euro dotierte Auszeichnung überreichen.
Die Entscheidung über das Gewinnerbuch trafen Schüler aus dem Land als Mitglieder einer Jugendjury und per Online-Abstimmung. Die Jugendlichen überzeugte vor allem die fesselnd erzählte Geschichte, die, so das Fazit der Jury, "selbst Lesemuffel zu Leseratten macht".
Der Nachwuchsjury gehörten in diesem Jahr acht Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren an, darunter zwei aus dem Raum Trier und der Eifel: Clara Hageböck aus Riol und Philipp Rehm aus Prüm - Philipp sogar schon zum zweiten Mal. Dass Philipp ein guter Leser ist, wundert kaum: Seine Mutter Sabine leitet die Buchhandlung Hildesheim in der Hahnstraße.
"Ich habe nur sehr selten mal kein Buch auf dem Nachttisch liegen", sagt Philipp, "irgendwas lese ich immer." Im Sommer wurde ihm seine Lektüre aber bereits zum zweiten Mal vorgeschrieben. "Man bewirbt sich für einen Juryplatz mit der Beschreibung eines beliebigen Buchs. Wird man in die Jury aufgenommen, bekommt man dann fünf Bände, für die man knapp zwei Monate Zeit hat", sagt er.
Für ihr Engagement erhalten die Jugendlichen je einen Bücherscheck über 25 Euro, gestiftet vom Landesverband im Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Eine Vorjury hatte aus mehr als 40 Einsendungen die Finaltitel nominiert.
Zur Wahl standen 2016 unter anderen "Das Lächeln des Panthers" von Johannes Groschupf, "Sommer unter schwarzen Flügeln" von Peer Martin, "Die Kreuzfahrt mit der Asche meines verdammten Vaters" von Thorsten Nesch sowie "Rabensommer" von Elisabeth Steinkellner. Übrigens habe diesmal nicht sein Favorit gewonnen, verrät Philipp. Das Buch sei schon sehr gut, sagt er, ihm persönlich habe Thorsten Neschs Buch aber besser gefallen.
Der Jugendbuchpreis "Goldene Leslie" wird im Rahmen der Kampagne "Leselust in Rheinland-Pfalz" seit 2006 jährlich vergeben und ist nach dem Maskottchen der Kampagne, der Leseratte "Leslie", benannt. Er geht an ein deutschsprachiges Jugendbuch aus dem jeweils zurückliegenden Jahr, das "in vorbildlicher Weise die Lust am Lesen weckt".
Das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz fördert das Projekt, als Partner ist seit vielen Jahren der Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland dabei. Organisiert wird die Aktion vom Literaturbüro Mainz. Preisträger der letzten Jahre waren unter anderem Ursula Poznanski ("Erebos"), Rolf Lappert ("Pampa Blues") und Lena Hach ("Wanted. Ja. Nein. Vielleicht"). aff/fpl
Extra

Krystyna Kuhn wurde 1960 in Würzburg als siebtes von acht Kindern geboren. Sie studierte Slawistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Würzburg, Göttingen, Moskau und Krakau. Nach dem Studium schrieb sie zunächst Handbücher für kaufmännische Software. Im Jahr 2000 entschloss sie sich, Schriftstellerin zu werden. 2001 veröffentlichte sie ihren ersten Roman "Fische können schweigen". Die Erfolgsserie "Das Tal" erschien 2012 bis 2014 in acht Bänden und wurde in mehr als zehn Sprachen übersetzt. 2015 folgte der Auftakt zur "Monday Club"-Trilogie "Das erste Opfer"; 2016 erschien "Monday Club: Der zweite Verrat". red

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