Ein Stück mehr Natur im Nationalpark Eifel

Schleiden-Gemünd · Bald freie Sicht: Im Nationalpark Eifel werden zurzeit Freileitungen zurückgebaut. In den nächsten 15 Jahren sollen sämtliche Nieder- und Mittelspannungsleitungen in die Nationalparkwege verlegt werden.

 Dieses Bild wird schon bald der Vergangenheit angehören: Die Freileitung entlang des Klosters Mariawald wird derzeit abgebaut. Foto: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur

Dieses Bild wird schon bald der Vergangenheit angehören: Die Freileitung entlang des Klosters Mariawald wird derzeit abgebaut. Foto: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur

Schleiden-Gemünd. In Zukunft sollen alle Stromleitungen im Nationalpark Eifel unter die Erde verlegt werden. Dies hat optische und naturschutzfachliche Gründe. Aber es senkt auch die Kosten.
Bei den regelmäßigen Kontrollen der Stromleitungen im Versorgungsgebiet hatten die Mitarbeiter der Kreis-Energie-Versorgung Schleiden (KEV) festgestellt, dass einige der Freileitungen, die heute noch durch den Nationalpark Eifel führen, in den kommenden Jahren saniert werden müssten. Die erste Teilstrecke zwischen Heimbach und Kloster Mariawald wurde bereits beseitigt. "Wir sind froh, dass die Waldschneisen im Nationalpark Eifel zukünftig wieder der Natur überlassen werden", sagt Nationalparkleiter Henning Walter. In den nächsten 15 Jahren werden sämtliche Nieder- und Mittelspannungsleitungen sowie Masten und Freiluft-Trafostationen im Bereich des Nationalparks demontiert und auf Dauer notwendige Kabel in die Wanderwege verlegt. Dies sei so auch im Wegeplan des Nationalparks Eifel festgeschrieben.
Die erste Leitung ist die 20-Kilovolt-Leitung, die von Heimbach entlang des Kreuzweges zum Kloster Mariawald führte. "Die KEV hat bereits damit begonnen, die 14 Holz-, vier Beton- und sieben Gittermasten sowie zwei Gittermast-Trafostationen und die Leitung zu demontieren", berichtet KEV-Projektleiter Georg Gnädig. Die seien zwischen 30 und 60 Jahre alt und somit in absehbarer Zeit zu einem Sanierungsfall geworden. Die neue Leitung in Erdkabeltechnik verläuft nun vom Parkplatz Paulushof entlang der Landesstraße 15, am Haus Kermeter vorbei und entlang der ehemaligen Kreisstraße 26 unterirdisch. Langfristig gesehen werde die KEV mit dieser Maßnahme Geld sparen. Denn derzeit müsse man die Leitungen noch alle zwei Jahre lang abschreiten und auf Schäden untersuchen. Dazu käme alle sieben Jahre eine strenge Mastkontrolle. Darüber hinaus müsste der Bewuchs unter den Leitungen ständig niedrig gehalten werden.
Im nächsten Jahr werde man sich der Leitung von Mariawald zum Gut Weimert widmen. "Auch diese Leitung verschwindet in die Erde und macht damit einen der schönsten Flecken des Nationalparks Eifel noch schöner", kündigt Georg Gnädig an.
Auch die Abtei Mariawald unterstützte das Vorhaben. So durfte die KEV beispielsweise für die unterirdische Leitungsverlegung Grundstücke des Klosters nutzen. "Mit dieser Aktion gibt die KEV dem Nationalpark Eifel ein weiteres Stück Natur zurück", sagt Gnädig abschließend. red

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