Eine Insel für den Lünebacher Ortseingang
Lünebach · Die Rufe der Lünebacher sind erhört worden: Der Landesbetrieb Mobilität plant, den Ortseingang aus Richtung Lichtenborn auszubauen. In diesem Zuge soll die Fahrbahn verschwenkt werden, um die Autos abzubremsen, die bisher teilweise mit hohem Tempo den Berg herunterkommen. Mit dem Baubeginn wird allerdings frühestens 2014 gerechnet.
Lünebach. Es ist eine gefährliche Gefällstrecke, die zum Rasen verleitet: Viele Autofahrer, die auf der Bundesstraße 410 aus Richtung Lichtenborn nach Lünebach herunterfahren, sind zu schnell unterwegs. Das hat eine Untersuchung im Auftrag des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein ergeben. Die Lünebacher beklagen sich schon lange über diese Situation.
Doch ihre Rufe wurden erhört. Der LBM plant, ein rund 800 Meter langes Teilstück der Bundesstraße am Ortsrand in Richtung Lichtenborn auszubauen. In diese Arbeiten, so berichtet Simone Schäfer vom LBM in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, soll auch ein Teil der Ortsdurchfahrt bis zur ehemaligen Eisenbahn- und heutigen Radwegbrücke einbezogen werden.
Konkret ist eine Fahrbahnverschwenkung geplant, beide Spuren sollen durch eine Mittelinsel getrennt werden. "Die hat dann ungefähr die Form einer Gurke", sagt Stefan Jovy vom Prümer Ingenieurbüro Scheuch. Im Zuge der Arbeiten soll die Bundesstraße außerorts auf eine durchgehende Breite von 6,50 Metern verbreitert werden, berichtet Jovy. Außerdem soll eine Kurve entschärft werden. "Wenn man von oben kommt, hat die Rechtskurve zum Ort hin noch einen leichten Gegenbogen", sagt Schäfer. Das sei nicht optimal und soll geändert werden. Deshalb wird die Straße in diesem Bereich um einige Meter verlegt und begradigt. Ebenfalls verbessert wird eine Kreuzung im Ort: Die Einmündung der Landesstraße 15 in Richtung Euscheid wird leicht verschoben, so dass sie gegenüber dem Amselweg in die Bundesstraße mündet, bislang sind die Einmündungen leicht versetzt.
Außerdem werde sie so geführt, dass die Autofahrer, die in Richtung Euscheid wollen, stärker abbremsen müssen. "Bislang können die fast geradeaus durchfahren", sagt Schäfer.
Wann der Ausbau kommt, steht indes noch nicht fest. "Definitiv nicht in diesem Jahr", sagt Schäfer. Wenn man mit den Planungen gut vorankomme, der Bund das Projekt bewillige und man Baurecht habe, könne frühestens im nächsten Jahr begonnen werden.
Baukosten stehen noch nicht fest
Ebenfalls noch unklar: Was der Ausbau kostet: "Wir haben die Baukosten noch nicht ermittelt", sagt Schäfer. Denn noch sei das Vorhaben in einer frühen Phase und noch nicht abschließend geplant. So ist sich beispielsweise der Lünebacher Gemeinderat, dem die Pläne nun vorgestellt worden sind, noch nicht einig, ob der parallel zur Bundesstraße verlaufende Gehweg auch erneuert werden soll.
Die Kosten dafür - geschätzt werden 30 000 Euro - müssten zu einem Drittel von der Gemeinde bezahlt werden. Weil dieser Betrag mit 10 000 Euro aber unter die Geringfügigkeitsgrenze fällt, sind keine öffentlichen Zuschüsse möglich.
Der LBM bereitet ein weiteres Projekt in Lünebach vor: den Ausbau der kompletten Ortsdurchfahrt, der bereits seit einigen Jahren im grundsätzlichen Ausbauprogramm der Bundesstraße vorgemerkt ist. Dieser werde auch in den nächsten Jahren kommen, sagte Schäfer.Extra
Die Bundesstraße 410 zwischen Prüm und der luxemburgischen Grenze bei Dasburg steht seit einigen Jahren im Fokus des Landesbetriebs Mobilität und wird abschnittsweise ausgebaut. Seit zwei Jahren laufen die Arbeiten im Bereich zwischen Daleiden und Dasburg. Derzeit ruhen die Arbeiten am zweiten Bauabschnitt, nach dem Winter sollen sie fortgesetzt werden. Als weitere Projekte stehen noch die Ortsdurchfahrten in Dasburg und Irrhausen auf dem Programm. In jüngster Zeit abgeschlossen wurden die Ortsdurchfahrt in Lichtenborn und die Einmündung der Kreisstraße nach Weinsfeld. ch
