Familienbetrieb Sie machen weiter, selbstverständlich ...

Niederprüm · ... nur in kleinerem Rahmen: Die Niederprümer Familie Kruft will ihren Skulpturenpark verkaufen. Und sie tritt Gerüchten entgegen.

 Miese Stimmung? Von wegen: Liane und Hubert Kruft und ihr Skulpturenpark in Niederprüm.

Miese Stimmung? Von wegen: Liane und Hubert Kruft und ihr Skulpturenpark in Niederprüm.

Foto: Fritz-Peter Linden

Sie haben etwas klarzustellen: Liane und Hubert Kruft, die Eigentümer des Niederprümer Skulpturenparks, den sie inzwischen gemeinsam mit ihrem Sohn Lukas betreiben, 21 Jahre alt und gelernter Metallbildhauer.

Klarzustellen nämlich ist folgendes: Ihr Laden läuft. Das heißt erstens der Park, jedes Jahr von vielen Besuchern bestaunt. Zweitens das Geschäft vorne dran, in dem sie kleinere Arbeiten verkaufen. Und drittens die Werkstatt, in der Hubert und Lukas Kruft Skulpturen für ihre Auftraggeber machen. Am vielleicht bekanntesten: die lebensgroße Rinderherde aus Cortenstahl, mitten auf dem Kreisverkehr an der Prümer A 60-Anschlussstelle (der TV berichtete).

 Hereinspaziert: Figurengruppe am Eingang zum Skulpturenpark von Liane und Hubert Kruft in Niederprüm.

Hereinspaziert: Figurengruppe am Eingang zum Skulpturenpark von Liane und Hubert Kruft in Niederprüm.

Foto: Fritz-Peter Linden

Nun aber rauscht das Gerücht durch die Stadt – angestoßen von einer Meldung in einem online-Portal – dass die Krufts aufhören. Und weil eine falsche Nachricht schnell eine zweite nach sich zieht und schlechte Nachrichten stets schneller unterwegs sind als gute, hieß es dann auch noch gleich: Die haben kein Geld mehr.

 Liane und Hubert Kruft und ihr Skulpturenpark in Niederprüm.

Liane und Hubert Kruft und ihr Skulpturenpark in Niederprüm.

Foto: Fritz-Peter Linden

Da ging dann Liane Kruft mal kurz in die Luft. Und griff anschließend zum Telefon, um sich beim TV zu melden: Probleme? „So ein Quatsch!“ Und zwar gefährlicher Quatsch, denn dann heiße es gleich: „Da brauchst du nicht mehr hinzugehen.“

Alles vollkommen falsch, sagt Liane Kruft. „Ich sage allen, die hintenrum fragen: Wir haben von 10 bis 17 Uhr auf.“ Und dabei bleibe es auch. Geldnöte? Nichts da.

Wie aber kam es zu den Gerüchten? Durch etwas, das die Krufts als „Testballon“ bezeichnen: Sie haben einen Immobilienmakler darum gebeten, ihre Anlage zum Verkauf anzubieten, um herauszufinden: „Ist das überhaupt zu vermarkten?“

Dahinter stecke der Versuch, einen geregelten Übergang in den Ruhestand zu finden. Hubert Kruft wird bald 67. Seine Frau ist 56 Jahre alt, aber eben auch nicht gesund. „Und da haben wir überlegt. Wie könnte das in den nächsten Jahren weitergehen?“, sagt sie.

Denn wenn einer von den dreien ausfalle, werde es immens schwer für die anderen. Und eines komme schon gar nicht nicht in Frage: Sohn Lukas die ganze Arbeit allein zu überlassen im großen Park mit seinen 20 000 Quadratmetern Fläche, die ja gepflegt werden müssen.

Lukas sei zwar richtig gut in seinem Metier, „aber man kann ihm das nicht aufbürden“, sagt Liane Kruft. Für einen alleine, sagt auch Hubert Kruft, „ist das ganze Paket nicht zu tragen – die Parkpflege, die Verkäufe regeln, die Produkte herstellen. Damit ist eine Person überfordert.“

Kurz: „Verkaufen wollen wir, weil uns das Ding zu groß geworden ist“, sagt Kruft. „In drei Jahren bin ich 70, dann ist das zu viel.“ Und falls die große Anlage wirklich an einen neuen Eigentümer geht? „Dann sind wir ja noch für die Kunden da. Lukas macht weiter, und ich helf als Rentner aus.“

Und zwar zwei Türen weiter in der St. Vither Straße: Dort besitzt die Familie ein kleineres Haus, dahinter wird sie, wenn alles läuft wie geplant, einen weniger üppig dimensionierten Skulpturengarten anlegen.

Und sie wird auch weiter für Besucher und Kunden da sein: „Es geht nicht zu Ende“, sagt Hubert Kruft. „Es wird weitergeführt, Nur in einem anderen Stil, in anderer Größe und anderem Umfeld.“

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